Freitag, 19. Juni 2020

Du bist auf deinem Weg nicht allein hl

Losung: Der HERR spricht: Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Psalm 32,8 

Lehrtext: Versteht, was der Wille des Herrn ist. Epheser 5,17 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

weißt du, was Gott von dir will? Welchen Weg du durchs Leben gehen sollst (Losung)? Und verstehst du seinen Willen (Lehrtext)? Das sind die Fragen, die Losung und Lehrtext dir und mir heute stellen.

     Um darauf eine Antwort zu finden, lese ich in Jesu Bergpredigt (Matthäus 5-7). Da heißt es gleich zu Beginn in den Seligpreisungen: Ich kann und muss Gott nichts geben. Ich soll alles von ihm erwarten. Er ist es, der gibt und schenkt. Ich aber bin der „Arme“, der mit leeren Händen vor ihm steht und empfängt.

     Nein, das stimmt nicht ganz. Anders als die Zehn Gebote beginnen die Seligpreisungen nicht mit „Du sollst!“, sondern mit dem Satz „Selig bzw. glücklich sind, die …“ und dann schließt sich an, was Gott will und was mich glückselig macht: Ihm ganz und gar vertrauen (1.Seligpreisung); mein Leid annehmen und tragen (2. Seligpreisung); sanftmütig sein (3. Seligpreisung); für Gerechtigkeit eintreten und selber gerecht sein (4. Seligpreisung); barmherzig sein (5. Seligpreisung); offenherzig und ehrlich sein (6. Seligpreisung); Frieden stiften (7. Seligpreisung). Und im weiteren Verlauf der Bergpredigt nennt Jesus die Goldene Regel „Alles, was ihr von anderen erwartet, darin kommt ihnen zuvor“ und das Gebot der Feindesliebe. 

Macht Gottes Wille glücklich? 

     Das, so verstehe ich diese Sätze, soll uns zu einem guten, sinnvollen, erfüllten Leben verhelfen ohne Streit und Gewalt, ohne Lug und Trug, mit Geduld und Sanftmut, ausgleichend, versöhnend, aufrichtig und mit einem Herz für Mensch und Tier. Und ja, das soll uns glücklich machen.

     Das ist es, wenn ich Jesus richtig verstanden habe, was Gott will und was mir gut tut. Doch zugleich mache ich mir auch bewusst, dass ich Gottes Willen niemals ganz erfüllen kann. Ich kann mich an ihm orientieren. Ich kann in die Richtung gehen, die er weist. Doch ob ich dabei weit komme? Ich glaube, wichtiger ist, dass ich auf der rechten, der richtigen Straße unterwegs bin. Und dabei bin ich nicht allein. Er führt mich und ist bei mir. 

Gebet: Herr, manchmal verstehe ich deinen Willen nicht. Manchmal verstehe ich nicht, dass Dinge geschehen können, die mich zutiefst verstören und anfechten. Doch das darf mich nicht von dir abbringen. Ich will vertrauen, dass dein Wille im Himmel und auf Erden ein guter Wille ist und letztlich alles so fügt, dass es gut wird. In diesem deinem Willen bin ich zuversichtlich und geborgen. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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