Samstag, 18. Juli 2020

Niemand steht in Gottes Schuld hl

Losung: Auch künftig bin ich derselbe, und niemand ist da, der aus meiner Hand erretten kann. Ich wirke; wer will's wenden? Jesaja 43,13 


LehrtextWir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. 2.Korinther 5,10 


Liebe Leserin, lieber Leser, 


gut, das wissen wohl jetzt die meisten, die sich für den Glauben interessieren, dass sie Gott nicht in ihrem Sinn beeinflussen und ihm auch nichts geben können. Aber wenn man schon mit guten Werken bei ihm nichts erreicht, wie sieht es dann mit den bösen aus? Wird damit spätestens „vor dem Richterstuhl Christi“ beim Jüngsten Gericht abgerechnet?

     Wie ist das dann mit den kleinen und großen Lügen, mit dem kleinen und großen Betrug nicht zuletzt bei der Steuererklärung? Wie ist das mit Gehässigkeit, Gleichgültigkeit und Gier? Und wie ist es damit, wenn man von himmelschreiendem Unrecht profitiert, also günstige Produkte kauft, die unter miserablen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden? Und wie mit  billigen Eiern und Fleisch aus nicht artgerechter Massentierhaltung? Ausreden werden nicht gelten, weil sich heutzutage jeder, der will, entsprechend informieren kann. Und wo ist dann die Grenze zu den schweren Straftaten, zu Verbrechen bis hin zu Totschlag und Mord?

     Schwierige Fragen. Wenn das Jüngste Gericht doch mehr ist als eine Idee, wenn Christus die Lebenden und die Toten richtet, wie muss ich mir das vorstellen? Ist das dann wie bei uns Menschen, dass die einen Untaten schwerer wiegen als die anderen? Wird dann eine unbarmherzige Waage alles bis aufs kleinste Gramm anzeigen? Alles, auch meine negativen Gedanken und Gefühle? Und was folgt daraus? Ewige Verdammnis? Ewige Folterqualen? 


So richtet Gott … 


     Ich denke schon, dass stimmt, was die Losung sagt: „Niemand kann aus Gottes Hand retten.“ Aber das ist auch gar nicht nötig; denn das stimmt ja auch: Niemand wird aus Gottes Hand reißen (Johannes 10,28). Seine rechte Hand, um es mal so zu sagen, ist Jesus Christus. Durch ihn richtet er. Doch richten heißt hier, die Gefallenen aufrichten, statt sie hinzurichten; die mit den bösen Gedanken, Gefühlen und Taten zu heilen, statt sie zu verderben. Wenn es nicht so wäre, wer könnte dann in seinem Gericht bestehen? (siehe Matthäus 5,22 / Römer 3,23). Ich nicht.

     Ja aber werden dann selbst die furchtbarsten Verbrechen nicht gesühnt*? Als Mensch sage ich: Das darf nicht sein. Ich kann mir eine Gerechtigkeit ohne Sühne nicht vorstellen. Strafe muss sein. Nicht aus Rache, aber um die Gemeinschaft und ihr Rechtsbewusstsein zu schützen. Doch Gott sagt: ‚Ich muss nicht strafen. Ich selbst sühne alles durch meinen Sohn am Kreuz (Jesaja 53,5). Alles. Niemand steht mehr in meiner Schuld. Niemand.‘ 


… und so strafen wir uns selbst 


     Und wozu dann noch das Jüngste Gericht? Ich glaube, dass da noch einmal alles zur Sprache und alles zum Vorschein kommen wird, was war. Wirklich alles. Auch, was wir längst vergessen oder verdrängt haben. Das wird in hohem Maße peinlich sein und es wird bei allen ohne Ausnahme das große Schämen beginnen. Jeder wird dann mit seiner eigenen Schande befasst sein und keinen Grund mehr haben, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Und dann ist es gut. Dann zieht Gott den Schlussstrich und die Freude beginnt. 


Gebet: Herr, du bist der heilige, souveräne und freie Gott. Du musst nichts. Doch alles, was du willst, geschieht. Du musst nicht so sein, wie ich dich gern hätte. Musst nicht meine menschlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit erfüllen. Musst nicht strafen, sondern willst gnädig sein. Das ist auch mein Glück. Ich danke dir, dass du nicht so bist wie die Götter, die sich Menschen auch aus der Bibel machen. Amen 


Herzliche Grüße, 


Ihr / dein Hans Löhr 


* sühnen = eine Schuld abbüßen, für ein begangenes Unrecht eine Strafe, Buße auf sich nehmen. 


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