Losung: Wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott. Sprüche 14,31
Lehrtext: Jesus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Matthäus 25,40
Liebe Leserin, lieber Leser,
kennst
du Art 14 GG Abs 2 ? Ich weiß so etwas auch nicht auswendig.
Aber irgendwann habe ich mir gemerkt, was sich dahinter verbirgt. Es handelt
sich um den Artikel 14 unseres Grundgesetzes. Da heißt es im Absatz 2: »Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch
soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.«
Soweit
ich weiß, wird dieser Artikel in unserer kapitalistischen Gesellschaft höchst
selten angewandt. Doch in ihm lebt eine ferne Erinnerung an einen biblischen
Grundsatz fort, dass das Gemeinwohl vor Eigennutz geht.
Einen deutlicheren Bezug auf die beiden
Bibelworte heute nimmt unser Sozialstaat mit dem Recht auf Grund- oder
Mindestsicherung von Bedürftigen. Dabei geht es um »bedarfsorientierte und bedürftigkeitsgeprüfte
Sozialleistungen zur Sicherstellung des Lebensunterhaltes. Hervorgegangen sind
diese Leistungen aus der Armenhilfe bzw. -fürsorge.« (Wikipedia)
Gerade jetzt in der Coronakrise zeigt sich die Stärke unseres Sozialstaates im Unterschied zu anderen Industriestaaten, vor allen zu den USA. Trotzdem kann ich meine Unterstützung von armen Menschen nicht ausschließlich an den Staat delegieren. Ich bin in diesem Fall auch selbst gefragt. Und das wissen auch viele in unserer Gemeinde, die immer wieder für die Waisenkinder unserer Partnergemeinde in Tansania spenden oder für die Aufgaben der Diakonie oder auch mal einem Bettler an der Haustür oder in der Stadt etwas geben.
Wir brauchen die Kranken und Armen
Ich meine, als Gesunde brauchen wir die
Kranken und als Begüterte brauchen wir die Armen um die Barmherzigkeit nicht zu
verlernen. Nur so bleiben wir auch einander barmherzig und halten den Krebs der
Kaltherzigkeit, des Egoismus, der Gier und des Geizes in Schach.
Der Lehrtext weist mich aber noch auf etwas äußerst Wichtiges hin: Ich begegne Christus in erster Linie nicht in den Mächtigen, Berühmten und Reichen, sondern in denen, die meine Barmherzigkeit brauchen: in den Kranken, in den Einsamen, in den Gefangenen, in den Hungernden, in den Obdachlosen und – wie gesagt – in den Armen (vergleiche Matthäus 25). Doch um diese auch in unserer Gesellschaft, ja in der Nachbarschaft zu entdecken, brauche ich einen liebevollen Blick und ein warmes Herz.
Gebet: Herr, alles was ich bin und habe, kommt von dir. Darum will ich mir nichts darauf einbilden, dass es mir materiell gut geht. Vielmehr will ich auch die im Blick behalten, die meine Barmherzigkeit brauchen so wie ich die deine. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Lieber Herr Löhr,
AntwortenLöschendanke für Ihre tägliche Speisung mit guten Worten
Elisabeth
Ja,vielen Dank auch von mir für die täglichen befreienden Glaubensauslegungen.Sie tun gut.
AntwortenLöschenLeider ein immer mehr sich verbreitender Irrtum: Wir haben keine kapitalistische Gesellschaft! Bislang haben wir grad noch eine soziale Marktwirtschaft, die leider in Teilbereichen mittels planwirtschaftlichen Elementen einer sozialistischen Entwicklung immer ähnlicher wird. Wohin derartige vermeintlich soziale Trends eines Tages führen können, sollten gerade wir in D eigentlich längst wissen. Beispiele außer DDR: Ex-Sowjetunion, Nordkorea, Venezuela. "Eigentum verpflichtet" führt bei uns dazu, dass die Hälfte des Einkommensteueraufkommens von nur 10 % der Steuerpflichtigen erbracht werden - aber die andere Hälfte der Steuerpflichtigen nur 7,5 % der Einkommensteuer erbringen! Quelle: statistisches Bundesamt.
AntwortenLöschenKorrektur: "andere" im vorletzten Satz ist zu streichen
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