Sonntag, 10. Januar 2021

Wie du Gott vertrauen kannst (Predigt) hl

Predigt von Hans Löhr am zweiten Sonntag nach Epiphanias in Bechhofen und Sachsbach

Liebe Freunde,

hast du Probleme mit dem Schlafen? Für mich war das viele Jahre kein Problem. Doch in letzter Zeit fällt es mir schwerer, in den Schlaf zu finden. Neulich bin ich besonders lang wach gelegen. Dabei hatte ich gar keinen Grund. Ich war nicht beunruhigt. Ich hatte keine aufwühlenden Gedanken im Kopf. Ich konnte nur nicht schlafen.

     Andere können wegen ihrer Sorgen oder Ängste nicht schlafen. Das ist noch schlimmer. Denn was du am Tag noch einigermaßen unter Kontrolle hast, kann sich in der Nacht zu einem wahren Alptraum auswachsen.

     Aber was soll man tun? Schlaftabletten sind für manchen ein gutes Mittel. Für mich nicht. Ich habe ein anderes Rezept und das steht in der Bibel. Ich werde es euch jetzt einmal vorlesen. So heißt es im Psalm 4 in den Versen 7-9:

     »HERR, lass dein Angesicht über uns leuchten! Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne.«

     Kurz und gut: Das aus meiner Sicht beste Schlafmittel heißt Gottvertrauen. Es beseitigt nicht alle meine Einschlafprobleme. Aber es hilft mir, wenn mich verstörende Gedanken oder Sorgen wachhalten. Und dir auch.

     Vielleicht machst du dir Sorgen um deinen Gesundheitszustand oder um Angehörige oder fürchtest dich, mit dem Corona-Virus angesteckt zu werden. Leider steigen ja zur Zeit die Infektionszahlen im Landkreis wieder an. Oder andere Sorgen und Ängste halten dich wach. Oder dich verstören die Bilder vom Sturm des rechten Mob auf das Capitol in Washington. Wenn es sich so verhält, was bringt es dir dann zu grübeln? Was hilft dir das Kopfkino, wenn du dir dann deine selbst gemachten Horrorfilme ansiehst? Wenn sich die Gedanken wie ein Karussell in deinem Kopf drehen?
Im Gesangbuch heißt es im Lied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ im Vers zwei:

Was helfen uns die schweren Sorgen,

was hilft uns unser Weh und Ach,

was hilft es, dass wir alle Morgen

beseufzen unser Ungemach.

Wir machen unser Kreuz und Leid

nur größer durch die Traurigkeit.

     Und das, liebe Freunde, gilt nicht nur für „alle Morgen“, sondern mehr noch für die Nacht. Das alles hilft uns gar nichts, dir nicht und mir nicht.

     Aber was hilft, was zumindest mir hilft, ist, dass ich zu Gott sage:
Gebet: „Herr, ich kann das alles mitten in der Nacht sowieso nicht ändern. Und vielleicht schaut es ja morgen früh schon wieder etwas besser aus. Darum lege ich es jetzt in deine Hand. Du wirst das für mich handhaben. Darum gebe ich meine Sorgen an dich ab. Du wirst für mich sorgen. Das hast du versprochen. Und darauf verlasse ich mich. Gib du mir inneren Frieden, wie nur du ihn geben kannst. Lass mich zur Ruhe kommen unter deinem Angesicht, das über mir wacht.“

     So oder so ähnlich kann ich dann beten, wenn ich schlaflos bin. Und dann füge ich noch den Vers aus unserem heutigen Predigtwort hinzu: »Ich ruhe und schlafe ganz in Frieden, denn allein du, Herr, hilfst mir, dass ich sicher wohne.« (Psalm 4,9) Falls dir jenes Bibelwort gefällt, schreibe es auf einen Zettel und lege ihn in die Nachttischschublade, dann hast du es jederzeit zur Hand, auch mitten in der Nacht.

     Mir hilft ein solches Gebet, in den Schlaf zu finden. Aber nicht immer. Es kann schon mal vorkommen, dass ich innerlich so aufgewühlt bin, dass mich auch das Beten nicht gleich beruhigt. Denn sozusagen auf Knopfdruck passiert bei Gott gar nichts. Und wer weiß, vielleicht ist so eine Schlaflosigkeit wegen großer Sorgen auch ein Hinweis, ihm noch mehr und noch rückhaltloser zu vertrauen.     

     Natürlich ersetzt das Gottvertrauen nicht meine Verantwortung. Ich soll und kann ja auch selbst tun, was in meiner Macht steht, um meine Probleme zu lösen. Wenn ich krank bin, soll und kann ich nicht nur beten, sondern auch zum Arzt gehen. Wenn ich berechtigte Angst vor einer Ansteckung mit Corona habe, soll und kann ich einen Mundschutz tragen, die Abstandsregeln beachten und mich impfen lassen.

     Das alles kann ich auch, wenn ich nicht gläubig bin. Doch wenn mein Leben in Gottvertrauen eingebettet ist, sehe ich mich selbst und die Welt noch einmal mit anderen Augen. Dann weiß ich: 

  • Ich kämpfe meine Kämpfe nicht allein. Gott steht mir zur Seite.
  • Ich weine meine Tränen nicht vergeblich. Gott zählt sie und sammelt sie in seinen Krug.
  • Ich muss nicht einsam meine Lasten tragen. Er ist da und trägt sie mit.
  • Ich muss mir nicht ständig Sorgen machen. Er sorgt ja für mich.
  • Warum soll ich in der Welt Angst haben? Christus hat sie überwunden.
  • Warum den Tod fürchten? Er hat ihn besiegt.
  • Warum soll ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich versagt habe. Er hat mir vergeben.
  • Und soll ich mich denn davon abhängig machen, dass andere Menschen meine Erwartungen erfüllen? Nein, weil ich weiß, dass Gott mich liebt.

     Das alles habe ich mir nicht ausgedacht. Das ist die gute Nachricht, die mir die Bibel sagt. Und dir sagt sie das auch. Manchmal werde ich gefragt, wie man denn ein solches Gottvertrauen gewinnt. Dann sage ich:

  • Indem du einfach mal damit anfängst, sozusagen auf Probe.
  • Indem du dir jene gute Nachricht einfach mal gesagt sein lässt und zwar als ein persönliches Wort ganz für dich.
  • Indem du mal eine Zeit lang so tust und so betest, als würdest du Gott schon vertrauen.
Dann ist die Chance groß, dass aus dem Gottvertrauen auf Probe ein echtes Vertrauen wird, das dich durchs Leben trägt.

     Und noch etwas möchte ich dir sagen: Hör doch mal damit auf, dich selbst und andere ständig zu kontrollieren. Lege dein Misstrauen ab. Es ist wie eine schwere Rüstung, die dich nur behindert und doch nicht schützt. Hör einfach mal damit auf, die Last der Welt auf deinen Schultern zu tragen. Du bist nicht für alles und jedes zuständig. Sage stattdessen zu dir selbst: „Ich gehöre Gott. Ich bin sein Kind. Er sorgt für mich und ich vertraue ihm.“

     Ich bin überzeugt, ein solches Gottvertrauen hilft dir nicht nur nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in den schlechten. Es hilft dir nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht. Amen

4 Kommentare:

  1. Das kenne ich nur zu gut. Zwei Stunden schlafen u fünf Stunden im Bett liegen u grübeln. So auch diese Nacht. Zum ablenken meiner unruhigen Gedanken las ich die heutige Predigt. Und mir war als wenn sie nur für mich geschrieben wurde. Danke für die schönen Worte u die aufbauende Botschaft.

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  2. Auch mir raubten heute nacht trübe und traurige Gedanken den Schlaf. Ihre Predigt ist heute wie Balsam für meine Seele. Ich danke Gott, dass er mich auf Ihren Blog aufmerksam gemacht hat.
    Gesegneten Sonntag für Sie.
    Ela

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  3. Je mehr ich bete und je mehr ich meinen Glaube starke desto besser schlafe ich und ich bin insgesamt gelassener geworden
    Danke Hans Löhr für die Wegweisung
    Richard

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