Losung: Ich weiß, mein Gott, dass du das Herz prüfst, und Aufrichtigkeit ist dir angenehm. 1.Chronik 29,17
Lehrtext: Christus spricht: Wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Übertretungen. Markus 11,25
Liebe Leserin, lieber Leser,
heute hatten wir den letzten Konfirmandenunterricht vor der Konfirmation. Es ging um das Abendmahl und um die Beichte. Schon das Wort „Beichte“ weckt bei vielen Menschen und auch bei Konfirmandinnen und Konfirmanden unangenehme Gefühle. „Die 5 in Mathe“ oder „die hohe Handy-Rechnung – die muss ich meinen Eltern beichten“ So oder so ähnlich erleben es viele. Und manche haben Angst vor den Konsequenzen, die diese „Beichte“ mit sich bringt.
Ich habe den Jugendlichen gesagt: „Bei Gott ist die Beichte immer freiwillig. Er zwingt dich nicht dazu. Aber er bietet sie dir als Chance an, von dem wieder frei zu werden, was dich innerlich quält und bedrückt.“ Und auch dieses habe ich ihnen gesagt: „Nur Menschen die charakterstark sind, die eine innere Größe haben, sind in der Lage, andere wegen ihres Versagens um Entschuldigung zu bitten oder im umgekehrten Fall ihnen zu verzeihen. Ihr müsst das im Lauf der Jahre erst noch lernen. Viele Erwachsene haben das nie gelernt und verharmlosen ihre Fehler oder versuchen, ihre Schuld unter den Teppich zu kehren oder, was noch schlimmer ist, sie auf andere abzuschieben.“
Und dann haben wir miteinander auf eine etwas unkonventionelle Weise Beichte gefeiert. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden konnten auf einen Zettel all das schreiben, was sie falsch gemacht hatten, wo sie versagt hatten, was sie bedrückt und was sie gerne los hätten. Dann haben wir die Zettel zusammengeknüllt, in einen Blecheimer geworfen und angezündet. Das hat mächtig gestunken und wir mussten die Fenster öffnen. Aber so ist das nun mal mit der Sünde, sie stinkt zum Himmel. Anschließend haben wir alle den kleinen Aschehaufen angeschaut, der am Boden des Eimers übrig geblieben war. Ich habe ihnen im Namen Gottes die Vergebung der Sünden zugesprochen und versichert, dass Gott, anders als viele Menschen, nicht nachtragend ist.
Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,
der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.
Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte ...
Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.
So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
Psalm 103,2-12
Hans Löhr
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