Losung: Gott, du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber
geläutert wird.
Psalm 66,10
Lehrtext: Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn
nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott
verheißen hat denen, die ihn lieb haben.
Jakobus 1,12
Liebe Losungsgemeinschaft,
das alte Wort ‚läutern‘ – wir benutzen es kaum noch. Es
bedeutet, dass Stoffe voneinander getrennt werden müssen. Dass zum Beispiel aus
einem Edelmetall wie Silber Bestandteile entfernt werden müssen, die man darin
nicht haben will. Daher wird geschürftes Silber geschmolzen, dann wird es
gereinigt und dadurch erst richtig kostbar.
Dieses Bild aus dem Psalm 66 lässt sich auch auf unser Leben
übertragen. ‚Läuterung‘ hat oft mit Krisenerfahrungen zu tun, ist keine
Schönwetter-Angelegenheit. Wer gerade durch eine solche Phase in seinem Leben
hindurchgeht, in der er sich gebeutelt und in Frage gestellt sieht, der kämpft.
Und er gewinnt den Tagen und Wochen, vielleicht Monaten nicht viel ab.
In einem solchen Prozess können viele von uns nur mit
Mühe eine positive Sicht auf diesen Lebensabschnitt entwickeln. Das geht, wenn
überhaupt, meist erst in der Rückschau. Wenn sich manches, was im Durchleben
nur chaotisch war, im Nachhinein als Veränderung mit großem persönlichen Gewinn
erweist.
Auch die ‚Belohnung‘ für diejenigen, die solche
Läuterungsprozesse im Vertrauen auf Gott durchstehen, erscheint heute nicht
unbedingt erstrebenswert. Vor allem dann nicht, wenn ich jung bin und davon
ausgehe, dass ich den größeren Teil meines Lebens noch vor mir habe.
Die mögliche Krönung unseres Lebens wird uns ihrem Wert vielleicht
erst klarer, wenn wir älter werden und ab und zu bei einer Beerdigung dabei
sind. Wenn die Frage nach den letzten Dingen laut wird und nach dem, was am
Schluss bleibt. „Glücklich ist, wird die Bewährungsproben besteht und im
Glauben festbleibt. Gott wird ihn mit dem Siegeskranz, dem ewigen Leben,
krönen. Das hat er allen versprochen, die ihn lieben.“ (Lehrtext nach der
‚Hoffnung für alle‘).
Gebet: Vater, heute
forderst du uns heraus, weil du uns zum Nachdenken über den Wert von
Krisenzeiten in unserem Leben anstößt. Schick uns deinen Heiligen, guten Geist,
dass wir uns dem stellen können, was du uns sagst. Du willst im Lauf unseres
Lebens den kostbaren Kern in uns zum Strahlen bringen. Wenn wir dafür durch
Härten hindurchmüssen, dann steh du uns bei. Dass uns in solchen
Läuterungsphasen unser Vertrauen in dich nicht abhanden kommt. Amen.
Liebe Grüße aus Sommersdorf,
Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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