Losung: Tröstet,
tröstet mein Volk!, spricht euer Gott.
Jesaja 40,1
Lehrtext: Kommt,
denn es ist alles bereit! Lukas
14,17
Liebe Leserin, lieber Leser,
vorgestern hat „Niklas“ mich in München festgehalten, sodass
ich nicht mehr nach Hause kam und die Losungsauslegung für den 1. April schreiben
und versenden konnte. Das Gute an dem Orkan war, dass er uns mit all unserer
Technik die Grenzen unserer Möglichkeiten aufzeigte. Wir Menschen haben längst
nicht alles im Griff – am wenigsten uns selbst.
Heute ruft Gott mit dem Losungswort dazu auf, sein Volk, die
Einwohner Jerusalems zu trösten. Das war schon vor über zweieinhalb 1000 Jahren
nötig. Das ist auch heute noch so. Nach wie vor regiert die Gewalt in
Jerusalem, und seine Bewohner, ob Muslime, Juden oder Christen, leiden. Doch
Gottes Trostwort gilt jedem, der zu seinem Volk gehört, jedem, der ihm vertraut
sei es in Jerusalem oder in Berlin oder in Sommersdorf. Er sagt: »Nun habt ihr
genug gelitten. Die schreckliche Zeit ist vorbei!«
Nicht jeder, der das jetzt liest, braucht Trost. Aber wohl
jeder von uns hat schon einmal eine schreckliche Zeit durchgemacht oder steckt
gerade mitten drin. Da kann es dann sein, dass du meinst, sie gehe nie wieder
vorbei und das Leiden sei endlos. Aber Gott zeigt auch einer bösen Zeit ihre
Grenzen auf und zählt auch die leidvollen Stunden.
Im Zusammenhang mit unserer Losung sagt er noch diesen Satz:
„Die Schuld ist beglichen!“ Wer jemals ein größeres Darlehen abzahlen musste,
weiß, wie gut es tut, wenn die Schulden endlich beglichen sind. Aber es gibt Schuld,
die kann man nicht mit Geld abbezahlen. Ich denke, jeder von uns bleibt Gott
und seinen Mitmenschen und auch sich selber immer etwas schuldig. Bei mir ist
das jedenfalls so. Und darum bin ich froh, wenn auch diese Schuld beglichen
wird.
Am deutlichsten spüre ich das, wenn mich Jesus an seinen
Tisch einlädt, wenn er sagt „Komm, denn es ist alles bereit!“ (Lehrtext), und ich dann das
Brot gegen die Schuld essen und den Wein der Versöhnung trinken kann. In dieser
Karwoche gibt es viele Gelegenheiten, zum Abendmahl zu gehen, zu beichten und
sich die Schuld vergeben zu lassen. Überlege doch mal, ob das nicht auch etwas
für dich wäre. Ich bin überzeugt, das würde dir gut tun.
Gebet: Herr, manchmal bin ich untröstlich und
kein Menschenwort kann mir helfen. Aber dann sprichst du zu mir durch ein Lied,
durch das Wort der Bibel, durch Brot und Wein des Abendmahls. Und dann spüre
ich, dass du mich wieder herausholst aus meinem Tief und neuen Lebensmut
schenkst. Amen
Herzliche Grüße
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