Losung: Der HERR
sprach zu Mose: Geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren,
was du sagen sollst. 2.Mose 4,12
Lehrtext: Wenn
aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist
der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir. Und auch
ihr seid meine Zeugen. Johannes
15,26-27
Liebe Leserin, lieber Leser,
Carola, eine junge Bankangestellte, hat es wegen ihrer
Tüchtigkeit in kurzer Zeit zur Anlageberaterin gebracht. Ihr Chef verlangt von
ihr, dass sie hauptsächlich die Anlage-Produkte der eigenen Bank verkaufen soll.
Ihr ist nicht wohl dabei, weil sie weiß, dass diese Geldanlagen nicht den
Ertrag erzielen, den sie versprechen. Als ein Rentner zu ihr in die Beratung
kommt, der seine Ersparnisse so anlegen möchte, dass sie wenigstens einen
kleinen Zinsertrag abwerfen – schließlich braucht er sein Geld für die
Alterssicherung –, empfiehlt sie ihm ein Anlagemodell einer anderen Bank.
Der Chef stellt sie zur Rede. Sie lässt die Kritik über sich
ergehen. Doch in der folgenden Nacht schläft sie nicht. Am nächsten Morgen weiß
sie, dass sie kündigen muss. Sie kann es einfach nicht mit ihrem Gewissen
vereinbaren, ihre Kunden zu täuschen. Als sie das ihrem Mann erzählt, ist er
nicht begeistert. Schließlich brauchen sie beide Gehälter, um das Haus ab zu
bezahlen. Doch er bewundert auch seine Frau für ihre Geradlinigkeit und
Konsequenz. Der Filialleiter kann es nicht glauben, dass seine Angestellte
einen so guten Job wegen Gewissensbissen aufgibt. Er versteht sie einfach
nicht, besser, er will sie nicht verstehen, sonst müsste er sein eigenes
Geschäftsgebaren infrage stellen.
Es kostet Carola eine gehörige Portion Mut, ihrem Mann und
erst recht ihrem Chef von ihrem Entschluss zu berichten. Aber tief im Herzen
spürt sie, dass sie Gott auf ihrer Seite hat. So schöpft sie aus ihrem Glauben
den Mut, die Kündigung auszusprechen (vergleiche Losung).
Doch Carola tut das nicht nur im eigenen Interesse. Ohne es
zu wissen ist sie Zeugin von Jesus Christus. Sie bezeugt, dass sie ein Gewissen
hat, das von ihrem Glauben beeinflusst ist. Sie bezeugt, dass sie trotz
persönlicher Nachteile der Wahrheit den Vorzug vor der Täuschung gibt. Und ihr
Mut zeugt davon, dass sie auf Gottes Hilfe vertraut. Ich glaube, wer sich so wie
Carola verhält, ist ein Zeuge der Wahrheit, ein Zeuge Gottes, des Vaters des
Sohnes und des Heiligen Geistes, ohne dass er groß darüber sprechen muss.
Gebet: Herr, gib mir die Einsicht zu schweigen,
wenn Reden alles nur schlimmer macht. Gib mir den Mut zu reden, wenn ich dich
und mich durch mein Schweigen verraten würde. Und gib mir die Weisheit, das
eine vom anderen zu unterscheiden. So will ich dein Zeuge sein. Amen
Herzliche Grüße und Gottes Segen zum Wochenende!
Ihr / dein Hans Löhr
PS: Im Lichtblickgottesdienst am Sonntag geht es dieses Mal
um das Vaterunser, weshalb sich dieses Gebet nicht abnützt.
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