Losung: Haltet
mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. 1.Mose 24,56
Lehrtext: Die
aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der
du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn
du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! Matthäus 27,39-40
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie möchten / du möchtest integer sein, also treu gegenüber dir selbst, treu gegenüber
deinem höchsten Prinzip (Wert, Ideal). Ein Mensch ist dann integer, so sagt
man, wenn seine tatsächliche Lebenspraxis mit seinen Prinzipien (Werten, Idealen,)
weitgehend übereinstimmt. Integrität heißt dann, dass man sich an Prinzipien
orientiert, nicht an Menschen, Organisationen und auch nicht an der Familie.
Ist das wirklich so? Steht die Treue zu den eigenen
Prinzipien über der Verbundenheit (Loyalität) mit anderen, auch mit der eigenen
Familie? Nun, wenn beispielsweise die Tochter ihre Lehrerin doof findet, darf
ich ihr nicht folgen, falls es zu meinen Prinzipien gehört, über Lehrer und
andere nicht herzuziehen.
Ein Mensch, der
integer ist, ist vertrauenswürdig, verlässlich. Einer aber, der sich von
den Meinungen anderer abhängig macht und sozusagen sein „Mäntelchen nach dem
Wind hängt“, macht sich höchstens kurzfristig beliebt, verliert aber schon bald
das Vertrauen und Ansehen seiner Mitmenschen.
Für Menschen, die
glauben, ist Gott das höchste Prinzip (das höchste Ideal oder der höchste
Wert), dem sie treu und verlässlich sind. In der heutigen Losung
bleibt der Diener Abrahams, der für dessen Sohn Isaak eine Braut finden soll,
Gott gegenüber treu. Als es ihm gelungen war, die schöne Rebecca für den Isaak
zu gewinnen, spürt er, dass Gott ihm zu seiner Reise Gnade gegeben hat. Und so
lässt er sich von seinem Auftrag nicht abbringen und kehrt mit der Braut auf
kürzestem Weg zu Abraham zurück, obwohl Rebeccas Familie die Tochter gerne noch
ein paar Tage bei sich gehabt hätte.
Im Lehrtext für den Karfreitag aus dem Neuen Testament geht
es um die Integrität Jesu. „Steig
herab vom Kreuz, wenn du Gottes Sohn bist“ sagen die, die ihn verspotten. Und
in der Tat, als Gottes Sohn wäre es ihm möglich, vom Kreuz herab zu
steigen und einen anderen, bequemeren, schmerzfreien Weg zu gehen. Aber Jesus
lässt sich weder von seiner Mutter (Markus 3,31-35 und Matthäus 12,48) und seiner Familie vom Weg
abbringen noch von seinen Gegnern. Er bleibt Gott treu und uns. Er bleibt seiner 'Mission' treu, indem er seinen
Weg bis in den Tod zuende geht. Und damit bleibt er sich selbst treu.
Heute, am Karfreitag,
feiern wir diese Treue (Integrität) Jesu, durch die er dich und mich für
Gott gewonnen hat, auf dass wir selbst in Schuld und Tod nicht mehr verloren
gehen.
Ja, jeder von uns möchte gern integer sein, möchte, dass
sein Reden und Handeln mit seinen innersten Überzeugungen und Werten
übereinstimmt. Doch ich muss mich immer
wieder dafür entscheiden, jeden Tag. Ich möchte mir selbst und Gott treu
sein. Immer gelingt mir das nicht. Das gelang nur Jesus, durch dessen Tod am
Kreuz mir Gott mein Versagen vergibt.
Gebet: Herr Jesus, dein Kreuz ist für mich das
Zeichen, dass du mir treu bist und bleibst. Darum verlasse ich mich auf dich. Gib
mir die Kraft, auch dir treu zu sein. Gib mir die Kraft, dass ich mir selbst
treu sein kann, unbeirrt von allem, was andere meinen. Amen
Herzliche Grüße und einen gesegneten Karfreitag!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen