Freitag, 3. April 2015

Sich selbst treu sein hl

Losung: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. 1.Mose 24,56

Lehrtext: Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! Matthäus 27,39-40

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie möchten / du möchtest integer sein, also treu gegenüber dir selbst, treu gegenüber deinem höchsten Prinzip (Wert, Ideal). Ein Mensch ist dann integer, so sagt man, wenn seine tatsächliche Lebenspraxis mit seinen Prinzipien (Werten, Idealen,) weitgehend übereinstimmt. Integrität heißt dann, dass man sich an Prinzipien orientiert, nicht an Menschen, Organisationen und auch nicht an der Familie.
Ist das wirklich so? Steht die Treue zu den eigenen Prinzipien über der Verbundenheit (Loyalität) mit anderen, auch mit der eigenen Familie? Nun, wenn beispielsweise die Tochter ihre Lehrerin doof findet, darf ich ihr nicht folgen, falls es zu meinen Prinzipien gehört, über Lehrer und andere nicht herzuziehen.
Ein Mensch, der integer ist, ist vertrauenswürdig, verlässlich. Einer aber, der sich von den Meinungen anderer abhängig macht und sozusagen sein „Mäntelchen nach dem Wind hängt“, macht sich höchstens kurzfristig beliebt, verliert aber schon bald das Vertrauen und Ansehen seiner Mitmenschen.
Für Menschen, die glauben, ist Gott das höchste Prinzip (das höchste Ideal oder der höchste Wert), dem sie treu und verlässlich sind. In der heutigen Losung bleibt der Diener Abrahams, der für dessen Sohn Isaak eine Braut finden soll, Gott gegenüber treu. Als es ihm gelungen war, die schöne Rebecca für den Isaak zu gewinnen, spürt er, dass Gott ihm zu seiner Reise Gnade gegeben hat. Und so lässt er sich von seinem Auftrag nicht abbringen und kehrt mit der Braut auf kürzestem Weg zu Abraham zurück, obwohl Rebeccas Familie die Tochter gerne noch ein paar Tage bei sich gehabt hätte.
Im Lehrtext für den Karfreitag aus dem Neuen Testament geht es um die Integrität Jesu. „Steig herab vom Kreuz, wenn du Gottes Sohn bist“ sagen die, die ihn verspotten. Und in der Tat, als Gottes Sohn wäre es ihm möglich, vom Kreuz herab zu steigen und einen anderen, bequemeren, schmerzfreien Weg zu gehen. Aber Jesus lässt sich weder von seiner Mutter (Markus 3,31-35 und Matthäus 12,48) und seiner Familie vom Weg abbringen noch von seinen Gegnern. Er bleibt Gott treu und uns. Er bleibt seiner 'Mission' treu, indem er seinen Weg bis in den Tod zuende geht. Und damit bleibt er sich selbst treu.
Heute, am Karfreitag, feiern wir diese Treue (Integrität) Jesu, durch die er dich und mich für Gott gewonnen hat, auf dass wir selbst in Schuld und Tod nicht mehr verloren gehen.
Ja, jeder von uns möchte gern integer sein, möchte, dass sein Reden und Handeln mit seinen innersten Überzeugungen und Werten übereinstimmt. Doch ich muss mich immer wieder dafür entscheiden, jeden Tag. Ich möchte mir selbst und Gott treu sein. Immer gelingt mir das nicht. Das gelang nur Jesus, durch dessen Tod am Kreuz mir Gott mein Versagen vergibt.

Gebet: Herr Jesus, dein Kreuz ist für mich das Zeichen, dass du mir treu bist und bleibst. Darum verlasse ich mich auf dich. Gib mir die Kraft, auch dir treu zu sein. Gib mir die Kraft, dass ich mir selbst treu sein kann, unbeirrt von allem, was andere meinen. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Karfreitag!

Ihr / dein Hans Löhr

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