Losung: Kinder, die das Gesetz nicht kennen, sollen es auch hören
und lernen, den HERRN, euren Gott, zu fürchten alle Tage.
5.Mose 31,13
Lehrtext: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn
solchen gehört das Reich Gottes.
Lukas 18,16
Liebe Losungsgemeinschaft,
wenn wir die Verse ernst nehmen, die über dem heutigen Tag
stehen, dann funktioniert die Haltung nicht, die ich vereinzelt von Eltern
höre: „Ich lasse mein Kind in religiösen Dingen ganz unbehelligt. Es soll dann,
wenn es größer ist, sich selber damit beschäftigen und dann auch selber
entscheiden, welcher Religion es angehören möchte.“
Der Lehrtext macht uns nämlich klar, dass es eben die
Kindheit ist, in der ein Mensch Gott besonders nahe ist. Da ist alles noch
vorstellbar, der Denkhorizont ist noch nicht von der Vernunft eingegrenzt und
beherrscht, die Seele hat noch keine Narben und Wunden, die den Weg zu Gott
mühsam machen könnten. Wann, wenn nicht in diesen Jahren, sollten wir sie
vertraut machen mit Gott - von dem wir glauben, dass er uns geschaffen hat,
dass er wie ein liebevoller Vater für uns sein möchte und unser Lebensretter im
Angesicht des Todes ist? Vielleicht ist in der Vergangenheit der oben zitierten
Eltern Manches schief gelaufen, so dass sie – zu Recht! - vorsichtig geworden
sind damit, ihrem Kind einen Gott nahezubringen, der ‚Oberkontrolleur‘ ihres
Lebens ist.
Diese Eltern machen uns mit ihren Bedenken deutlich: Es ist
nicht gleichgültig, welche Vorstellung von Gott wir (unseren) Kindern
weitergeben. Deshalb ist es wertvoll und wichtig, dass wir uns auch als
Erwachsene immer wieder mit Glaubensfragen beschäftigen und nach Antworten
suchen, die für uns in unserem jeweiligen Lebensabschnitt tragfähig sind
und dass wir mit (unseren) Kindern über Gott reden. Doch Kinder ganz von
Glaubensthemen fernhalten? Das halte ich für den falschen Weg. Sie haben ein
Recht darauf, Gott kennen und lieben zu lernen, am Besten gemeinsam mit uns.
Gebet: Herr, du
zeigst uns an Jesus Christus deutlich, dass Kinder dir am Herzen liegen und uns
in ihrem unbeschwerten absoluten Vertrauen Vorbilder sein dürfen. Wie sie sich
als ganz kleine Menschen voll und ganz auf uns verlassen, so können wir uns
auch noch als Erwachsene auf dich verlassen. Mach uns fest in dieser Haltung
unseres Herzens – und gib uns den Mut, dich (unseren) Kindern und Enkeln
gegenüber im Alltag zur Sprache zu bringen. Danke. Amen.
Herzliche Grüße aus dem endlich, endlich frühlingshaften
Sommersdorf!
Deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr
Eine moderate religiöse Grunderziehung war mir für meine Kinder auch wichtig. Und sei es nur, damit die entsprechenden Bereiche im Kopf sozusagen vorbelegt sind und nicht später irgendein Rattenfänger zu leichtes Spiel hat. Was mir nicht gefällt, ist Ihr Teilsatz: "der Denkhorizont noch nicht von der Vernunft eingegrenzt und beherrscht". Vernunft erweitert den Horizont und die Handlungsmöglichkeiten, manchmal muss sie das auch gegen religiöse Ammenmärchen tun. Auch in dieser Hinsicht habe ich versucht, meine Kinder zu ermutigen und ihnen etwas mitzugeben.
AntwortenLöschenDa gebe ich Ihnen sofort Recht, Herr Jakob. Mir waren beim Schreiben Menschen im Hinterkopf, die gern glauben können würden, aber ihren eigenen Erwachsenen-Verstand wie eine Mauer zu dieser 'erweiterten Welt' erleben.
Löschen