Lehrtext: Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater
gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Lukas 15,18
Liebe Leserin,
lieber Leser,
wozu sind Männer da? Damit ihnen die Frauen für alles, was
sie selbst vergeigt haben, die Schuld geben können. Und die Frauen, wozu sind
sie da? Für dasselbe. Sie meinen / du meinst, das sei doch ein bisschen
übertrieben? Dann schau mal in die Bibel, in das 1. Buch Mose, in dem es um den
Mann schlechthin geht, um Adam. Wem gibt er die Schuld dafür, dass er von der
Frucht gegessen hat, wozu ihn die Schlange überredet hatte? Eva natürlich,
seiner Frau. Aber weil er den Stress mit ihr
fürchtet, geht der noch einen Schritt weiter und gibt Gott selbst die Schuld.
Adam sagt: »Die Frau, die du mir gegeben hast, hat Schuld. Mein
Lieber, das ist ein starkes Stück. Aber so sind wir Menschen offenbar, dass wir
bereit sind, sogar Gott die Schuld in die Schuhe zu schieben für das, was wir selbst verbockt haben. Wozu wir aber nicht so
gerne bereit sind, ist, selbst die Verantwortung zu übernehmen für unser Versagen
oder auch für unser ganzes Leben.
Im heutigen
Losungswort kommt die ganze Stadt Jerusalem nicht mehr um die Erkenntnis herum,
dass Gott im Recht ist, auf den sie nicht hören wollte, weshalb es ihr auch so
schlecht geht.
Doch wenn sich
etwas ändern soll in meinem Leben, wenn Gott mir neue Möglichkeiten eröffnen und alte Schuld vergeben soll, dann gibt es nur
den Weg, den auch der „Verlorene Sohn“ in Jesu gleichnamigen Gleichnis gegangen
ist (Lehrtext). Dann muss ich bekennen, was ich falsch gemacht habe. Das
kratzt an meinem Selbstbild. Aber ich bin nun mal nicht unfehlbar, sondern lebe
von Gottes Vergebung.
In seinen Augen ist nicht mein Versagen das Hauptproblem,
sondern wie ich damit umgehe, ob ich es vertusche oder ob ich mich dazu
bekenne. Und wenn ich das tue, wenn ich ihm sage, was ich falsch gemacht habe
und dass es mir leid tut, dann muss ich auch nicht anderen die Schuld geben,
erst recht nicht Gott. Dann vergibt er mir und nimmt mich als Partner ernst, als einen, der erwachsen und reif genug ist,
um Verzeihung zu bitten und anderen zu verzeihen.
Herzliche Grüße
Ihr
/dein Hans Löhr
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