Losung: Der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken,
die er tut. Daniel 9,14
Lehrtext: Der Gutsherr sprach: Freund, ich tue dir nicht unrecht.
Ist es mir etwa nicht erlaubt, mit dem, was mein ist, zu tun, was ich will?
Machst du ein böses Gesicht, weil ich gütig bin? Matthäus 20,13.15
Liebe Leserin,
lieber Leser,
nein, Gott ist
nicht gerecht. Jedenfalls nicht so, wie wir Menschen uns das vorstellen. Von
diesem Problem handelt ein ganzes
biblisches Buch, der „Prediger Salomo“. Wie kann es sein, wird da gefragt, dass
es gottesfürchtigen Menschen schlecht geht und gottlosen gut? Eine Antwort
findet man da aber nicht. Die Frage bleibt offen, im Grunde bis heute. Nein,
Gott ist nicht gerecht. Nicht nach menschlichen Maßstäben, aber nach seinen
eigenen, und die heißen, Barmherzigkeit, Gnade, Güte, Liebe und Vergebung. Würde
ein menschlicher Richter so urteilen, würde man ihn seines Amtes entheben. Gott
aber kann es sich leisten, so zu sein. Und er leistet sich das auch, nicht
zuletzt bei dir und bei mir. Gottseidank!
Davon handelt
auch der Lehrtext, ein Wort aus einem Gleichnis Jesu: Der Gutsherr zahlt allen Arbeitern den gleichen Tageslohn, einen Gulden, egal ob sie 12 oder nur eine
Stunde gearbeitet haben. Er schaut darauf, was die Tagelöhner brauchen und
nicht darauf, was sie geleistet und verdient haben.
Der Gutsherr in Jesu Geschichte ist
Gott. Seine Gerechtigkeit ist die Güte. Uns kommt das ungerecht vor, vor allem
wenn wir die Partei derer ergreifen, die morgens eingestellt wurden und 12
Stunden gearbeitet haben. Diejenigen aber, die abends eingestellt wurden und nur
eine Stunde gearbeitet haben, freuen sich.
Wie gesagt, wären wir Gutsherren oder
Unternehmer, könnten wir uns das nicht leisten. Gott schon. Nun ja, ein
bisschen mehr Güte und Großzügigkeit kann sich wohl jeder leisten, vor
allem wenn du weißt, dass du nicht von deiner Leistung lebst, sondern von
Gottes Gnade und Vergebung.
Gebet: Herr, es ist
so schön, dich als Gott zu haben statt eines unerbittlichen Pfennigfuchsers und
Erbsenzählers. Du bist nicht hartherzig,
sondern barmherzig. Vor dir muss niemand zittern, der dir vertraut und auf
deine Gnade hofft. Dafür danke ich dir und preise ich dich. Amen
Ein gesegnetes Wochenende!
Ihr / dein Hans Löhr
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