Losung: Hiob
antwortete dem HERRN: Siehe, ich bin zu gering, was soll ich antworten? Ich
will meine Hand auf meinen Mund legen.
Hiob 40,3-4
Lehrtext: Herr,
lehre uns beten. Lukas
11,1
Liebe Leserin, lieber Leser,
viele nehmen Schicksalsschläge hin wie das Wetter. Sie
können nichts dagegen tun. Sie können niemand zur Rechenschaft ziehen. Es ist
sinnlos, wenn sie fragen: Warum? Sie wissen: Wir müssen es ertragen. Und so
ergeben sie sich stumm ihrem Los.
Auch für dich und für mich, die wir an Gott glauben, ist das
nicht viel anders. Auch wir müssen Schicksalsschläge ertragen. ABER, wir können
uns dabei an Gott wenden, können mit ihm hadern wie Hiob, ihn anklagen wie die
Psalm-Dichter, können ihm unser Leid klagen wie Jesus in Gethsemane und am
Kreuz. Und wir können ihn bitten, unser Unglück zu wenden, und wenn das nicht
geht, dann uns wenigstens die Kraft zu geben, es zu tragen und mit der Zeit zu überwinden. Mit
einem Wort: wir sind auch bei einem Schicksalsschlag nicht völlig hilflos.
Ich bin überzeugt, dass es jedem, der glaubt, hilft, auch im
Unglück weiter auf Gott zu vertrauen. Er hört dein und mein Gebet. Wir reden
nicht gegen die Wand, sondern bekommen Antwort und Hilfe zu der Zeit, da es von
Gott vorgesehen ist.
Das war auch bei Hiob so, dem großen Leidensmann in der Bibel. Er hatte wegen der harten Schicksalsschläge, die ihn trafen, gegen Gott rebelliert: „Warum ich? Ich hab‘ doch nichts falsch gemacht!“ Er hat sogar versucht, Gott zur Rechenschaft zu ziehen wie jene Rabbiner aus Wilna (heute Vilnius).
Das war auch bei Hiob so, dem großen Leidensmann in der Bibel. Er hatte wegen der harten Schicksalsschläge, die ihn trafen, gegen Gott rebelliert: „Warum ich? Ich hab‘ doch nichts falsch gemacht!“ Er hat sogar versucht, Gott zur Rechenschaft zu ziehen wie jene Rabbiner aus Wilna (heute Vilnius).
Als der letzte Krieg vor 70
Jahren vorbei und der Holocaust zu Ende war, da, so erzählt man, trafen sich
die überlebenden Rabbiner, um zu verhandeln, ob Gott für die Judenvernichtung zur
Rechenschaft gezogen werden solle. Sie debattierten den ganzen Tag und die
ganze Nacht. Dann fällten sie das Urteil: Ja, Gott ist schuldig, weil er das nicht
verhindert hatte. Da brach der neue Tag an und einer von ihnen sagte: „Brüder,
die Sonne geht auf. Es ist Zeit zum Gebet.“
Auch Hiob hat an Gott festgehalten und schließlich
eingesehen, dass er dem Allmächtigen gegenüber zu gering war, um mit ihm zu
rechten. Wir Menschen sehen immer das Nächstliegende, das uns bewegt und zu
schaffen macht. Uns fehlt der große Überblick, den Gott hat. Wir wissen nicht,
was auch aus dem Bösesten noch Gutes entstehen kann (D. Bonhoeffer). Denn nach seinem Willen müssen auch die Mächte der
Finsternis letzten Endes dazu beitragen, dass alles gut wird.
Hiob hat einfach geschwiegen als ihm das klar wurde. Wir
müssen das nicht. Wir können mit Jesu eigenen Worten sagen, was er uns zu beten
gelehrt hat:
(Gebet) „Vater unser im Himmel…dein
Wille geschehe…führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“
Denn, liebe Schwester, lieber Bruder, auch in der trübsten Zeit geht die Sonne
auf.
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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