Freitag, 24. April 2015

Ich liebe dich hl

Losung: Des HERRN Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind. 2.Chronik 16,9

Lehrtext: Christus spricht: Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld.  Offenbarung 2,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

wo sind Sie / wo bist du mit deinem Herzen? Da gibt es viele Möglichkeiten: Bei deinen Kindern, bei deiner Arbeit, bei deinem Besitz, bei deiner Sucht, bei deinem Hobby, bei deiner / deinem Geliebten, vielleicht sogar bei deinem Ehemann oder deiner Ehefrau oder bei dir selbst. Jesus sagt: Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und mit all deiner Kraft und deinen Nächsten wie dich selbst.
     Ja, es ist schon gut, wenn ich mich selbst liebe. Viele können das nicht. Aber wie will ich  andere lieben, wenn ich mich selbst nicht liebe? Es ist schon gut, wenn ich meinen Nächsten liebe, ob er mit mir verwandt ist oder nicht. In der Bibel heißt es, dass ich sogar meine Feinde lieben soll. Jetzt wird's kritisch. Wer tut das schon? Wer tut dem Gutes, der ihn beleidigt, wie Jesus sagt? Aber jetzt kommt's: Liebe ich auch Gott von ganzem Herzen und mit aller Kraft?
     Wenn schon mein Kater mich liebt, weil ich ihn streichle, ihm zu fressen gebe und mit ihm rede, weil ich eine Beziehung zu ihm habe, um wie viel mehr müsste ich Gott lieben. Immerhin ist er in Jesus für mich Mensch gewordenen, weil er eine Beziehung zu mir haben will, weil er mich liebt und hofft, dass ich ihn wieder liebe. Aber tue ich das wirklich? Bin ich mit meinem Herzen bei ihm?
     Es sind erst ein paar Jahre her, als ich zum ersten Mal in einem Gebet unwillkürlich gesagt habe: ‚Herr, ich liebe dich.‘ In meiner Ausbildung und – zumindest ist das mein Eindruck – in meiner Kirche spielt dieser Satz keine Rolle. So etwas sagt ein akademisch ausgebildeter Theologe nicht. Das ist nicht intellektuell genug. Damit macht man sich bei anderen eher verdächtig, evangelikal oder gar ein Fundamentalist zu sein. Dabei ist dies, wie Jesus sagt, das "vornehmste und höchste Gebot".
Wie hältst du es damit?
     In der heutigen Losung verspricht uns die Bibel, dass er die stärkt, die mit ganzem Herzen bei ihm sind. Das wäre doch schon mal ein guter Grund, Gott zu lieben. Im Lehrtext versteckt sich die Frage nach der Liebe im nächsten Satz. Da sagt der Herr zu den Christen der Gemeinde in Ephesus: „Ja, ich weiß, wie viel Gutes du tust, weiß von all deiner Arbeit, und kenne auch deine Standhaftigkeit (= Lehrtext). Aber das eine werfe ich dir vor, dass du deine erste Liebe verlassen hast.“
     Wir sind vielleicht bestrebt, noch unsren Nächsten zu lieben und natürlich uns selbst. Doch was ist mit dem ersten Teil seines Gebotes, mit der Liebe zu Gott? Sich selbst und ihren Nächsten lieben auch diejenigen, die Gott nicht kennen. Aber wir kennen den Vater im Himmel, der dich und mich geschaffen hat, segnet und erhält; der in Jesus zu uns gekommen ist, um uns zu suchen und zu retten.
     Oft sagen wir gedankenlos „lieber“ Gott. Was spricht eigentlich dagegen, dass wir gedankenvoll und mit ganzem Herzen zu ihm sagen: „Ich liebe dich“? Mein Kater würde das vermutlich zu mir sagen, wenn er sprechen könnte. Du und ich, wir können das.

Gebet: Herr, so oft habe ich schon gehört, dass du mich liebst. Und darum sage ich dir jetzt mit meinem Herzen und mit meinen Lippen: Ich liebe dich auch. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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