Losung: Du führst,
Herr, meine Sache und erlöst mein Leben.
Klagelieder 3,58
Lehrtext: Die
Hoffnung haben wir als einen sicheren und festen Anker unsrer Seele. Hebräer 6,19
Liebe Leserin, lieber Leser,
seit den Tagen der Bibel hat sich viel geändert. Kämen die
Menschen von damals aus ihren Gräbern zurück, sie würden die Welt nicht wiedererkennen.
Aber das wäre auch schon bei meinen Urgroßeltern so. Eines aber hat sich nicht
geändert, weder seit den Tagen der Bibel noch meiner Urgroßeltern: Der Mensch.
Du und ich, wir haben ganz ähnliche Gefühle wie die Menschen damals und noch
viel weiter zurück in der Geschichte. Liebe und Hass, Freude und Furcht, Neid
und Angst, Enttäuschung und Glück – das alles haben Menschen empfunden, solange
es sie gibt. Mag sich auch seit den Tagen der Bibel äußerlich viel geändert
haben. In mir, in uns hat sich kaum etwas geändert. Und darum bleibt die Bibel
auch für mich heute aktuell. Darum schaue ich darauf, wie die Menschen in
diesem Buch geglaubt haben. Mir ist wichtig, wie sie damals mit ihren Ängsten
und Freuden umgegangen sind, wie sie das alles vor Gott gebracht und dennoch
weiter an ihn geglaubt, auf ihn vertraut haben, so schwer ihr Schicksal auch war.
Lesen wir doch das heutige Losungswort mal im Zusammenhang
mit den Sätzen, die in der Bibel davor stehen. Da heißt es: »Das Wasser schlug
über mir zusammen, und ich dachte schon: "Das ist das Ende!" Da
schrie ich zu dir um Hilfe, o Herr, unten aus der Grube: "Verschließe
dein Ohr nicht vor meinem Seufzen und Schreien!" Und du hast mich erhört! Als
ich rief, kamst du zu mir und sprachst: "Fürchte dich nicht!" Herr,
du hast mir geholfen und mein Leben gerettet.«
Diese Erfahrung hat ein Mensch gemacht, über dem das Wasser
der Angst zusammenschlug. Doch er hat sich nicht aufgegeben, sondern an Gott
gewandt, wieder und wieder. Und er hat die Erfahrung gemacht, dass sein Gebet,
dass sein Schreien nicht umsonst war. Mitten in seiner Angst vernahm er
plötzlich tief in sich Gottes Stimme: „Fürchte dich nicht!“ Das hat ihm
geholfen, mit dem, was ihm Angst machte, fertig zu werden. Und deshalb bekennt
er mit den Worten der heutigen Losung: „Du hast mir geholfen und mein Leben
gerettet.“ Das ist nicht nur die Erfahrung eines einzelnen. Viele machen bis
zum heutigen Tag ähnliche Erfahrungen. Und darum steht das in der Bibel, damit
auch du und ich, damit wir daraus neuen Lebensmut schöpfen und nicht aufhören,
uns immer wieder an Gott zu wenden, der allein das Leben retten kann.
Mit dieser Hoffnung gehe ich in den heutigen Tag und schaue
ich in die Zukunft. Ich weiß ja nicht, was alles noch auf mich zukommen wird,
was ich noch alles werde aushalten müssen. Aber die Hoffnung auf meinen Gott
ist ein „sicherer und fester Anker“ für meine Seele. Daran halte ich mich fest,
und davon werde ich gehalten (Lehrtext).
Gebet: Herr, ohne dich wäre ich ein Blatt im
Wind, eine Staubfahne auf trockenem Land, ein Wolkenfetzen am Himmel. Ohne
dich, ohne Halt wäre ich orientierungslos und ausgeliefert, würde ich bald
dahin und dorthin getrieben. Aber mit dir stehe ich auf festem Grund, halte ich
den Stürmen in meinem Leben stand, finde ich meinen Weg durch den Wandel der
Zeit. Du bist es, auf den ich vertraue. Du hast mich bisher nicht enttäuscht
und wirst mich auch künftig nicht enttäuschen. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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