Losung: „Gott hat mit angesehen, wie ich mich für dich abgearbeitet
habe und wie schlecht du mich behandelt hast.“
(1.Mose 31,42 nach der Übersetzung ‚Hoffnung
für alle‘).
Lehrtext: Maria sprach: „Von ganzem
Herzen preise ich den Herrn. Ich bin glücklich über Gott, meinen Retter. Mich,
die ich gering und unbedeutend war, hat er zu Großem berufen. Zu allen Zeiten
wird man mich glücklich preisen.“
(Lukas 1,46-48 nach Hfa)
Liebe Leserin, lieber Leser,
den frustrierten Vorwurf in der Losung für heute schleudert
Jakob seinem Onkel Laban hin. Nach zwanzig Jahren Schufterei in dessen Dienst
als Schäfer. Er hat sich geschunden für seinen Onkel, musste haften für jedes tote
Tier von Labans Herden. Die Lohnpolitik des reichen Onkels gegenüber dem jungen
Habenichts war völlig willkürlich. Das hält Jakob eines Tages nicht mehr aus.
Mit Frauen, Kindern und einem Teil der Herde macht er sich klammheimlich vom
Acker.
Er geht davon aus, dass Gott auf seiner Seite steht. Gott
selber, so glaubt Jakob, hat ihm in seiner Arbeit als Schäfer Erfolg geschenkt
hat, so dass seine Herden nach und nach größer geworden sind. Gott ist es auch,
der ihn auf der Flucht beschützt. Gott, davon ist Jakob fest überzeugt, ist ein Gott der kleinen Leute. Der
Müllfahrer und Friseurinnen, Hilfsarbeiter und Putzfrauen sieht und sich um sie
kümmert.
Wenn Gott mit Menschen Großes vorhat, dann sucht er sich
dafür gern einen nobody aus. Einen wir Jakob. Oder einen wie Maria.
Eine Frau wie Millionen andere, die den Sohn Gottes, Jesus,
zur Welt bringen soll. An Jakobs und Marias Weg wird mir deutlich: ‚Groß‘
werden wir nach den Erzählungen der Bibel nicht durch das, was wir aus uns
machen, sondern durch das, was Gott durch uns tut. Und dass er sich dazu gern Durchschnittsleute
sucht, ist doch eine tolle Sache. Da haben wir nämlich alle die Chance, von ihm
ausgewählt zu werden, oder?
Gebet: Herr, danke, dass du ein Gott für uns alle
bist. Für jeden und jede, nicht nur für die oberen Zehntausend. Danke, dass du
uns heute klar machst: Mit jedem kannst und willst du deine Geschichte
schreiben. Alles, was es dazu braucht, ist unsere Bereitschaft, uns darauf
einzulassen. Amen.
Alles Gute zum Start in die neue Woche!
Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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