Donnerstag, 8. Oktober 2015

Gottesdienst als Christenpflicht? Nein danke. ebl

Losung: So spricht der HERR: Wenn jemand mir treu ist, so ist mir das lieber als ein Schlachtopfer. Und wenn jemand mich erkennen will, freut mich das mehr als jedes Brandopfer. (Hosea 6,6 nach der Übersetzung ‚Hoffnung für alle‘)

Lehrtext: Eure Liebe soll aufrichtig sein. Und wie ihr das Böse hassen müsst, sollt ihr das Gute lieben. Seid in herzlicher Liebe miteinander verbunden, gegenseitige Achtung soll euer Zusammenleben bestimmen. (Römer 12,9-10 nach der Übersetzung ‚Hoffnung für alle‘)

Liebe Losungsgemeinschaft,
wir opfern Gott keine Tauben oder Lämmer mehr. Das, was im Alten Testament noch Vorschrift war (zum Nachlesen als Beispiel 2. Mose, Kapitel 29, Verse 38 ff.), gilt für uns nicht mehr. Das Leiden und Sterben von Jesus macht jedes Opfer von uns überflüssig.  Aber vielleicht können wir mit der heutigen Losung doch etwas anfangen? Möglicherweise dann, wenn wir das ‚Schlachtopfer‘ und das ‚Brandopfer‘ als Platzhalter für sogenannte ‚Christenpflichten‘ nehmen, wie zum Beispiel der Sonntagsgottesdienst lang eine gewesen ist. War es nicht so? Wer am Sonntag nicht an seinem Platz in der Dorfkirche saß, dem konnte es in mancher Gemeinde passieren, dass er beim nächsten Mal argwöhnisch angeschaut wurde. Ob das Gottesdienst-Feiern dann im Alltäglichen etwas verändert hat, war gar nicht wichtig. Dort gewesen sein – darauf ist es angekommen.

Wie oft jemand aus purer Gewohnheit  in die Kirche geht – das ist Gott egal. So egal wie zu Alttestamentlichen Zeiten Schlachtopfer und Brandopfer, die ohne innere Beteiligung vorgenommen worden sind.

Wenn Gott im Alltäglichen keine Rolle spielt, dann können die Leute auch am Sonntag getrost daheim bleiben. (Da sind viele Nicht-Kirchgänger heute konsequent.) Spielt Gott im Alltäglichen aber für mich eine Rolle, dann könnte es glatt passieren, dass es mir ein Bedürfnis ist, mir am Sonntag Zeit zu nehmen, mit anderen meinen Glauben gemeinsam zu leben und zu feiern. Dann dürfte auch das, was Paulus von den Christen in Rom erbittet, kein unlösbares Problem sein: aufrichtig sein in seinen Gefühlen für den anderen. Und da, wo Zuneigung nicht möglich ist, sich zumindest um gegenseitigen Respekt bemühen.

Gebet: Vater, du warnst uns heute vor einem Fassaden-Christsein. Das zählt bei dir nicht. Was für dich zählt, ist unsere Bereitschaft, dir wirklich zuzuhören und das, was du uns weitergibst, auch am Montag und am Mittwoch zu leben. Hilf uns in unserem Bemühen, aufrichtig zu sein. Dir und anderen Menschen gegenüber. Danke, Herr. Amen.

Herzliche Grüße und die nötige Energie für die zweite Wochenhälfte!
Deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr







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