Dienstag, 27. Oktober 2015

Der weltbeste Unterhändler. ebl

In der Losung sagt Mose: „Herr, weil deine Liebe so groß ist, bitte ich dich: Vergib diesem Volk, wie du es auf dem ganzen Weg von Ägypten bis hierher immer wieder getan hast.“ (4. Mose 14, 19 nach der Übersetzung ‚Hoffnung für alle‘)

Lehrtext: Denn Christus hat unsere Sünden, ja die Sünden der ganzen Welt auf sich genommen; er hat sie gesühnt. (1. Joh. 2, 2)

Liebe Leserin, lieber Leser,
Mose verhandelt wie auf einem orientalischen Basar mit Gott: Die Israeliten, die sich nur mit Hängen und Würgen aus ihrem Sklavenleben in Ägypten herauswinden konnten, die Gott am Tag in einer Wolke und in der Nacht mit einem Feuerzeichen am Himmel Richtung versprochener neuer Heimat geführt hatte – diese Leute kriegen nun kurz vor dem Ziel die große Flatter. Ihr Vertrauen in Gott ist pulverisiert, sie wünschen sich wieder zurück nach Ägypten.

Voller Wut beschließt Gott: „Das war’s. Dieses Volk hat nicht verdient, was ich mit ihm vorhabe. Sie werden in der Wüste sterben und nur ein klitzekleiner Rest von Standhaften kommt ins versprochene neue Land.“ Das kann Mose so nicht stehenlassen und er bearbeitet Gott nach allen Regeln der Verhandlungskunst: Was denn die Ägypter denken würden, wenn sie das zu Ohren bekämen. Was all die fremden Stämme und Völker, die diesen fremden Gott der Israeliten in seiner Macht kennen gelernt hatten, von ihm, Gott, halten sollten, wenn herauskäme: Sein Volk ist in der Wüste umgekommen. Und wie das denn überhaupt wäre – er wäre doch ein Gott der Liebe. Da ginge das, was Gott vorhat, doch überhaupt nicht.

Und Gott? Sagt zu Mose: „Du hast Recht. Geht nicht.“

Wieder einmal sieht Gott ein, dass sein Weg mit den Menschen steinig ist. Dass sie sich wie störrische Kinder im ersten pubertären Schub immer wieder von ihm losreißen und schreien: „Das kann ich allein!“ Und dann drehen sie ihr eigenes Ding und kommen irgendwann an ihre Grenzen und scheitern. Aber der Weg zurück zu Gott ist nicht verbaut. Damals hat Mose die Kohlen für die Israeliten aus dem Feuer geholt, heute tut es Jesus. Für uns alle. Jesus Christus ist für uns die Brücke zurück zu Gott. Er ist der weltbeste Unterhändler, hat für uns die volle Vergebung bei Gott herausgeholt.


Gebet: Danke, Herr, dass du mit uns so geduldig bist. Deine Ausdauer uns gegenüber und dein Erbarmen mit uns rettet uns durch Jesus Christus das Leben. Wir bekommen von dir immer wieder die Chance eines neuen Anfangs. Das ist großartig. Amen.


Herzliche Grüße und viel Lebensfreude für diesen neuen Tag
wünscht dir und Ihnen

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr






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