Losung: Der HERR behütet die Fremdlinge und erhält Waisen und Witwen. Psalm 146,9
Lehrtext: Gott, der Vater, wird auf die rechte Art
geehrt, wenn jemand den Waisen und Witwen in ihrer Not beisteht und sich nicht
an dem ungerechten Treiben dieser Welt beteiligt. Jakobus
1,27
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie gut wir es doch in Deutschland haben! Selbst wenn dich
ein schlimmer Schicksalsschlag trifft, wenn der Ehepartner stirbt oder die Eltern,
unterstützt der Staat die Betroffenen mit Witwen- und Waisenrente. Zumindest
die materiellen Folgen eines solchen Schicksalsschlag sind dadurch abgemildert.
Ganz anders ist das beispielsweise in Tansania. Da gibt es keine solche
Absicherung und Grundversorgung für Witwen und Waisen. Auch in Deutschland
mussten solche sozialen Errungenschaften im wahrsten Sinn des Wortes erst
errungen werden. Früher waren auch bei uns die Witwen und Waisen nicht
abgesichert genauso wenig wie die Menschen zur Zeit der Bibel. Ihre Absicherung
war Gott, war das Gebot für die Gläubigen, sich der Waisen und Witwen
anzunehmen und sie nicht erst recht zu betrügen und ihnen auch noch das letzte
bisschen Besitz, dass ihnen verblieben war, zu nehmen. Die Geldgierigen und Raffgierigen
gibt es ja nicht nur heute, die gab es zu allen Zeiten.
Ich bin dankbar, dass in unseren Kirchengemeinden
verhältnismäßig viele Gemeindeglieder Gott auf »rechte Art ehren«, so wie es
der Lehrtext sagt, weil sie beispielsweise die Waisen und Witwen in unserer
Partnergemeinde in Kilanya in Tansania mit Spenden unterstützen.
Bleiben noch die „Fremdlinge“ aus dem heutigen Losungswort.
Auch sie werden von unserem Staat, also von uns, den Steuerzahlern, unterstützt,
wenn sie vor Krieg und Verfolgung zu uns geflohen sind. Auch das ist nicht
selbstverständlich. Dahinter steht die Erfahrung, dass vor gerade mal 70 Jahren
Millionen von Deutschen auf der Flucht waren, zuerst vor den
Nationalsozialisten, die politisch Missliebige und die Opfer ihres Rassenwahns blutig
verfolgt haben und dann vor der Roten Armee und ihren Verbündeten, die sich an der
deutschen Zivilbevölkerung im Osten für die Gräueltaten der Wehrmacht in
Russland grausam gerächt haben. Wir mögen den Fremden in unserem Land gegenüber
eingestellt sein, wie wir wollen; dass wir sie anständig und menschlich behandeln,
daran führt für uns Christen kein Weg vorbei.
Gebet: Herr, ich danke dir, dass es mir so gut
geht, dass ich anderen helfen kann, auch Menschen in anderen Ländern oder
Fremden bei uns. Das ist ein Zeichen dafür, wie sehr du mich gesegnet hast,
dass ich in dieser Zeit und in diesem Land leben darf. Ich habe dieses Glück
genauso wenig verdient wie andere ihr Unglück, darum will ich mein Herz nicht
verhärten, sondern deinen Geboten folgen und meine Mitmenschen lieben. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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