Losung: „Auf
dich, Herr, sehen meine Augen; ich traue auf dich, gib mich nicht in den Tod
dahin.“ (Psalm 141, 8)
Lehrtext: „Jesus schlief
(während ein schwerer Sturm auf dem See Genezareth losbrach, EBL) hinten im
Boot auf einem Kissen. Da rüttelten ihn die Jünger wach und schrien voller
Angst: „Herr, wir gehen unter! Merkst du das nicht?“ (Mk.4, 38)
Liebe Leserin, lieber Leser,
David steht Todesangst aus. Wir wissen nicht, warum. Es
scheint so, als fühlte er sich so bedroht, dass er am liebsten blindwütig um
sich schlagen würde. Doch er ahnt, dass er damit nicht weiterkäme, dass es keine
echte Hilfe für ihn wäre. Also betet er. Richtet sich auf Gott aus, indem er ‚von
außen nach innen‘ Gott in den Blick nimmt. Vielleicht schließt er dabei seine
Augen, um nicht abgelenkt zu sein. Er versucht, still zu werden. Gott soll ihm helfen, er selber ist am
Ende seiner Möglichkeiten und seiner Kräfte: „Ich vertraue auf dich. Lass mich
nicht kaputtgehen an dem, was ich gerade durchmache.“
Ganz anders die Freunde von Jesus, als sie bei einer
stürmischen Bootsfahrt auf dem See Genezareth Todesängste ausstehen. Sie
stolpern zu Jesus, der tatsächlich jetzt schläft.
Schütteln ihn, bestürmen ihn, schreien ihn an im Tosen des Sturms: „Herr, wir
gehen unter! Merkst du das nicht?“
Beten können wir auf ganz unterschiedliche Weise. Indem wir
still werden und lauschen. Indem wir schreien und Gott bestürmen. Indem wir
singen oder einfach Musik hören, die für uns spricht. Indem wir uns tröstliche
Zusprüche von Gott, die wir in der Bibel finden, wieder und wieder innerlich
vorsagen. Wie auch immer wir beten – immer treten wir mit Gott in Verbindung. Bauen
darauf, dass er existiert, dass wir kostbar für ihn sind und dass er uns hört.
Gebet: Danke, Vater, dass wir dich auf
unterschiedlichste Art und Weise erreichen können. Wir bitten dich heute für
die, die wie David und wie die Freunde von Jesus von Todesängsten gequält
werden: Hilf ihnen. Gib ihnen die innere Sicherheit, dass du da bist und auch
durch härteste Zeiten mit ihnen gehst. Gib dich zu erkennen als der, der uns
liebt. Amen.
Herzliche Grüße aus dem Sommersdorfer Pfarrhaus
von deiner/Ihrer
Elfriede Bezold-Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen