Montag, 21. Dezember 2015

Wen lässt du dein Herz finden? hl

Losung: Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen. Jesaja 58,10

Lehrtext: Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Philipper 4,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

was für ein Satz!: »Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt…«. Seit biblischen Zeiten und bis in die Gegenwart sind die Hungrigen auf der Suche. Sie suchen nicht nur Nahrung. Sie suchen die Herzen von Menschen, die gütig sind.
In unsere Lichtblickgottesdienste kommt regelmäßig ein Ehepaar von weiter her, das sein Herz von den Waisenkindern in unserer Partnergemeinde in Kilanya/Tansania hat finden lassen. Verhungern müssen diese Kinder nicht, deren Eltern zumeist an Aids gestorben sind. Sie bekommen in dem Waisenhaus, das wir unterstützen, nahezu tagaus tagein Maisbrei, um am Leben zu bleiben. Aber hungrig sind diese Kinder schon, nach einem Essen, das sie richtig satt macht, das auch schmeckt, nach Menschen, die sie spüren lassen, dass sie etwas wert sind, nach Zuwendung und Zuneigung…
Das Ehepaar hatte die Idee, diesen Kindern am Weihnachtstag ein großes Festessen zu spendieren. Es war nicht ganz einfach, das alles von Deutschland aus zu organisieren, zumal die Gemeinde dort auch das Geld gebraucht hat, um die entsprechenden Zutaten einkaufen zu können. Aber nun hat es doch geklappt. Und so werden am 25. Dezember 75 Waisenkinder ein gutes Frühstück, ein ausgiebiges Mittagessen und noch ein Abendessen bekommen. Drei Mahlzeiten an einem Tag!
Hätte man das Geld nicht vielleicht sinnvoller ausgeben können? Für Medikamente oder Kleidung oder Schulgeld, für Dinge, die nachhaltiger sind? Ja, hätte man. Aber nach kurzem Überlegen fand ich die Idee des Ehepaares grandios. Man füllt den Kindern nicht einfach die Bäuche, sondern zeigt ihnen, dass ganz weit weg in Europa Menschen sind, die sie nicht vergessen und die ein Herz für sie haben. Sie erfahren auf diese Weise Wertschätzung; und heißt nicht unser deutsches Sprichwort: „Liebe geht durch den Magen“?
So geht im finsteren Elend eines abgelegenen afrikanischen Dorfes ein Licht auf (Lehrtext). So erfahren die Kinder in Kilanya, dass Weihnachten nicht nur irgendein religiöses Fest ist, sondern dass Jesus bis in die Bananenwälder am Fuß des Kilimandscharo kommt. Schon immer wollte Gott dort zur Welt kommen, wo die Menschen arm sind und im Elend leben. Darum lag sein Sohn damals in einem Futtertrog in einem Stall in Bethlehem. Darum sind heute die Armen von Kilanya seine Krippe und diejenigen, die zu ihnen gütig sind (Lehrtext).

Gebet: Herr, wo uns die Bedürftigen nicht fern sind, bist du nahe. Wo wir sie unser Herz finden lassen, da finden wir deins. Da wird es wirklich Weihnachten für sie, für uns - und für dich. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

p.s.: Spenden sind auch nach Weihnachten willkommen:
Gemeinde Sommersdorf, IBAN DE45765600600001910400, VR-Bank Ansbach. Kennwort: Waisenkinder

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