Losung: Der HERR heilt, die
zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
Psalm 147,3
Lehrtext: Am Abend brachten sie viele
Besessene zu Jesus; und er trieb die Geister aus durch sein Wort und machte
alle Kranken gesund.
Matthäus 8,16
Liebe Leserin, lieber Leser,
Jürgen ist noch keine sechzig Jahre alt, als seine Frau an
einem Samstag Abend stirbt. Scheinbar völlig gesund, erleidet sie in ihrem
Fernsehsessel einen Herzinfarkt. Der Notarzt kann für sich nichts mehr tun. Was
dann für Jürgen folgt, nennt er heute im Rückblick die härteste Zeit seines
Lebens. Alles schien zu Ende. Das gemeinsam Aufgebaute hatte plötzlich keinen
Wert mehr. Was kann da noch trösten? Alkohol vielleicht? Oder die Ablenkung
durch weite Reisen?
Eine Zeit lang war das Leben für Jürgen nur ein eisernes
Durchhalten. Leben von einem Tag zum anderen, dableiben für die Kinder, die ihren
Vater vielleicht doch noch brauchen könnten. Ganz langsam nur wurde es wieder
heller um ihn. Es dauerte Monate, bis er wieder zum ersten Mal eine Einladung
angenommen hat, ausgegangen ist und sich in fremder Gesellschaft wieder
wohlgefühlt hat. Aber letztlich kommt Jürgen durch. Ist heute ein Mann, der das
Geglückte seines Lebens wieder sehen kann und oft lacht. Das Vertrauen in Gott
als denjenigen, der das letzte Wort über Leben und Tod hat, hat bei Jürgen die
Oberhand behalten. Er macht um seinen Glauben keine großen Worte, doch sein
stilles Vertrauen auf Gott und das Annehmen dessen, was einfach nicht mehr zu
ändern ist, haben sein Herz wieder heilen lassen.
So erlebe ich Gott als ‚Arzt‘, wie die Losung ihn beschreibt.
Den Allmächtigen, der seelisch und körperlich Schwerstkranke spontan heilt,
habe ich noch nicht kennengelernt. Doch auch dem Herrn, der Wunden langsam
heilen lässt, bin ich dankbar.
Gebet: Herr, ich danke dir, dass du Menschen
hilfst, in Leidenszeiten nicht aufzugeben. Danke, dass du uns ermutigst und
tröstest durch biblische Berichte, die von deiner Heilkunst erzählen. Lass
unser Vertrauen in deine Möglichkeiten wachsen, Vater, wenn wir selber krank
sind oder uns um Kranke sorgen, die wir lieb haben. Hilf uns, dass unsere
Hoffnung auf dich nicht zerbricht – und zeige deine Macht als Arzt, Herr, wo
wir dich darum bitten. Amen.
Herzliche Grüße aus Sommersdorf schickt dir und Ihnen
deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen