Losung: HERR, du gabst unsern Vätern deinen
guten Geist, um sie zu unterweisen. Nehemia 9,20
Lehrtext: Wir haben nicht empfangen den Geist
der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott
geschenkt ist. 1.Korinther 2,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
als Christ muss ich zweimal hinschauen: Ich sehe die Welt
und mich selbst nicht anders, als andere Menschen. Ich versuche sie mit meinem
Verstand zu begreifen, um mich in ihr zurechtzufinden. Ich versuche auch, einen
klaren, vernünftigen Blick auf mich selbst zu werfen. Das ist nicht einfach,
weil ich, wie jeder andere Mensch, blinde Flecken in der Selbstwahrnehmung
habe.
Zum Verständnis der Welt und meiner selbst sind die
Wissenschaften unerlässlich, sei es die Medizin oder die Physik, die Biologie
oder die Chemie, aber auch die Geisteswissenschaften und nicht zuletzt die
Kunst. Ich muss das nicht alles studiert haben. Es reicht meistens, wenn ich
die Ergebnisse zur Kenntnis nehme. Und so bin ich überzeugt, dass die Welt im Ganzen
und alles Leben in einem langen, evolutionären Prozess entstanden ist, der bis
heute andauert und voller Wunder ist.
Der größte Naturwissenschaftler der Neuzeit, Albert
Einstein, sagt dazu: »Es gibt nur zwei Arten sein Leben zu leben: entweder
so, als gäbe es keine Wunder oder so, als wäre alles ein Wunder.« Ich ziehe
die zweite Art zu leben vor.
Denn da ist noch der andere Blick, den ich mit denen teile,
die auf Gott vertrauen. Und darum glaube ich, dass letzten Endes nichts Zufall
ist, sondern Gott alles in allem wirkt. Und darum sehe ich mich selbst auch
nicht als ein Zufallsprodukt, sondern als sein Geschöpf, das er geschaffen hat
und liebt, dass er erhält und erlöst.
Diese ganze große Welt und auch meine kleine, was sind sie anderes als sein wunderbares Geschenk an mich? Und erst recht das Kind in der Krippe – was für ein Geschenk hat Gott damit nicht nur mir, sondern allen Menschen gemacht!
Diese ganze große Welt und auch meine kleine, was sind sie anderes als sein wunderbares Geschenk an mich? Und erst recht das Kind in der Krippe – was für ein Geschenk hat Gott damit nicht nur mir, sondern allen Menschen gemacht!
Um das so sehen zu können, brauche ich noch einen anderen
Geist als den, den jeder von Natur aus hat, brauche ich den »Geist aus Gott«
und den „zweiten Blick“ des Glaubens. Und auch das ist sein Geschenk.
Gebet: Herr, wenn ich
im Licht des Glaubens auf die Welt und auf mich schaue, dann sehe ich plötzlich
überall deine Wunder, dann spüre ich, dass du mitten dabei bist in dieser Welt
und in meinem Leben. Das macht mich gelassener und zuversichtlicher. Das macht
mich fröhlicher und dankbarer. Amen
Herzliche Grüße
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