Losung: Pflüget ein Neues und säet nicht unter die Dornen! Jeremia 4,3
Lehrtext: Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Römer 12,2
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn ich mich mit alten Leuten in meiner ehemaligen Gemeinde unterhalten habe, dann fiel im Hinblick auf die Zukunft oft der Satz: »Machen wir halt so weiter.« Was sollten sie auch anderes tun? Den meisten fehlte die Kraft, noch etwas Neues zu beginnen. Sie waren froh, wenn sie ihren Alltag bewältigen und sich dabei auf das verlassen konnten, was ihnen vertraut war. Das ist auch in Ordnung so. Schlimm ist es nur, wenn auch schon Jüngere so denken und reden und – leben.
Damit das Leben lebendig bleibt, muss auch mal etwas Neues gewagt werden, eine neue Arbeitsstelle, eine Fortbildung, neue Ziele. Es wäre doch schade für die vielen Begabungen die jemand hat und die vielen Möglichkeiten, die in jedem Menschen stecken, wenn sie verschleudert würden, im Sinn der heutigen Losung: wenn sie unter die Dornen gesät würden.
Auch im Glauben kann hin und wieder ein Neuanfang nicht schaden, im Gegenteil. In unserer Zeit ist es nicht schwer, neue Glaubenserfahrungen zu machen, wenn man sich nur ein bisschen bemüht, mal einen anderen Gottesdienst besucht, an einem Hauskreis teilnimmt oder bereit ist, in der Kirchengemeinde mitzuarbeiten. Wie soll gerade in einer Gemeinde etwas neu und anders werden, wenn nicht diejenigen, die sich danach sehnen, bereit sind, sich einzubringen?
Auch im Lehrtext geht es um eine neue innere Einstellung. In einer anderen Übersetzung heißt er: »Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.« Mein Eindruck ist, dass diese alte Welt dringend eine Neuausrichtung benötigt. Zu viel dreht sich ums Geld, zu wenig um Mitmenschlichkeit. Zu viel um Macht, zu wenig um Verantwortung. Zu viel um Ehrgeiz, zu wenig um Gerechtigkeit...
Aber es ist leicht, das so dahinzusagen, wenn man nicht selbst bereit ist, sein Denken von Gott neu ausrichten zu lassen. Und darum bete ich:
Gebet: Herr, du weißt was in unserer Welt alles anders werden muss. Du brauchst Menschen, die etwas Neues wagen und sich an deinem Willen orientieren. Wenn ich dazu einen Beitrag leisten kann, so nimm mich in deinen Dienst. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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