Mittwoch, 17. Mai 2017

Ja ohne Nein hl

LosungDer HERR lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Jesaja 62,11 

LehrtextAuf alle Gottesverheißungen ist in Jesus Christus das Ja. 2.Korinther 1,20 


Liebe Leserin, lieber Leser,

"Tochter Zion, freue dich, sieh dein König kommt zu dir!" Dieser Adventschoral gehört zu meinen Lieblingsliedern aus dem Gesangbuch (EG Nr. 13). Kein Wunder, stammt doch die herrliche Melodie von Georg Friedrich Händel, einem der ganz großen Meister der Musik. Hier das Lied auf YouTube. Tochter Zion, das ist in der Bibel ein anders Wort für die Stadt Jerusalem. In wenigen Wochen werde ich mit einer kleinen Reisegruppe hinfahren, und vielleicht singen wir dort dann dieses Lied.
     Aber ach, Jerusalem! Diese seit Jahrtausenden umkämpfte Stadt. Mehrmals wurde sie samt Tempel bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Heute verteidigen die Palästineser den Rest der Stadt, in der sie Jahrhunderte lang gelebt haben, gegen die Übergriffe radikaler Israelis. Und die Besatzer? Sie pochen auf die Bibel, auf das Alte Testament, und erheben Anspruch auf Stadt und Land, das ihnen vor 2000 und mehr Jahren gehört hat bis die Römer die Bewohner im Jahr 70 nach Christi Geburt vertrieben haben. Wenn das alle so machten und sich das Land mit Gewalt zurückholen wollten, das ihren Vorfahren gehört hatte, es gäbe weltweit nur noch Mord- und Totschlag. Oder sollen die Indianer Nordamerikas und die Schwarzen Südafrikas und die Aborigenes in Australien die Weißen wieder gewaltsam vertreiben, von denen sie selbst vertrieben worden sind? Ihnen war ihr Land auch heilig gewesen.
     Und so ist es kein Wunder, dass Jesus einst in Tränen ausbrach, als er vom Ölberg auf Jerusalem blickte. Lukas erzählt davon im Kapitel 19, 41-44: Als Jesus Jerusalem vor sich liegen sah, weinte er über die Stadt. »Wenn doch auch du heute erkannt hättest, was dir Frieden bringt!«, rief er. »Aber jetzt bist du mit Blindheit geschlagen. Es kommt eine Zeit, in der deine Feinde einen Wall um deine Mauern aufschütten und dich von allen Seiten belagern. Sie werden dich dem Erdboden gleichmachen und deine Bewohner töten. Kein Stein wird auf dem anderen bleiben. Denn du hast die Gelegenheit, als Gott dir nahekam, nicht genutzt.«
     Er war und bleibt das Heil für diese Stadt (Losung). Er, der als gewaltloser, sanftmütiger Friedenskönig auf einem Esel in die Stadt ritt. Und darum wird auch nur die Orientierung an ihm, an seiner Friedfertigkeit, an Gewaltverzicht und Demut den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern lösen und die Stadt aus dem Würgegriff von Streit und Gewalt befreien. 
     Das sei doch nur ein frommer Wunsch, sagen manche dazu. Ich sage: Welche Alternative gibt es denn? Was haben alle anderen Versuche bisher gebracht? Ja, wir können für diese Welt und für uns selbst gar nicht genug fromme Wünsche haben und dafür beten, dass sie in Erfüllung gehen und gleichzeitig tun, was in unseren Kräften steht.
     Gott hat dieser Welt eine Zukunft verheißen ohne Krieg und Gewalt (Jesaja 2,4), ohne Schmerzen und Tränen (Offenbarung 21,4-6), in der die Uniformen verbrannt (Jesaja 9,4) und die Waffen vernichtet (Jesaja 2,4) werden. Und Jesus ist sein großes "Ja und Amen" darauf: So soll es sein. So wird es sein. Wann? Wann er es will.
     Gott kommt in Jesus als Heil für Jerusalem (Losung). Er kommt aber auch zu dir und sagt: "Siehe, ich stehe vor deiner Herzenstür und klopfe an." (Offenbarung 3,20) Wirst du öffnen?

Gebet:  Herr, einmal kommt der Tag, an dem alles Leid ein Ende haben wird und wir alle gemeinsam, egal welchen Glaubens und welcher Religion, welcher Rasse und welcher Herkunft dich preisen und anbeten werden. Mag der Tag noch fern sein, so wirft er doch schon sein Licht voraus und zeigt uns den Weg, den wir gehen sollen und das Ziel, das wir erreichen werden. Mache uns Mut, in diesem Licht die Welt heute zu sehen und im Blick auf dich für Frieden und Versöhnung zu arbeiten. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

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