Losung: Die Frau sah, dass von
dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und
verlockend, weil er klug machte. 1.Mose 3,6
Lehrtext: Welchen Nutzen hätte der Mensch, wenn er die ganze Welt
gewönne und verlöre sich selbst? Lukas
9,25
Liebe Leserin, lieber Leser,
was fehlt dir noch zum Glück? Eva hatte im Paradies alles.
Aber was sie nicht haben sollte, nämlich die Frucht vom Baum der Erkenntnis,
das reizte sie besonders. Und so, von der Schlange verführt, konnte sie nicht
widerstehen und übertrat Gottes Gebot. Glücklich ist sie deswegen nicht
geworden, sondern sterblich. Die Folgen der Lust waren die Schmerzen beim
Gebären. Und als Dreingabe bekam sie Adam, mit dem es ein Kreuz war, aber ohne
ihn auch (1. Mose 3,16). Sie
meinte, der Apfel fehle ihr zum Glück, stattdessen hatte sie jetzt den Salat.
"You can't always get what you want" - Du kannst nicht immer kriegen,
was du willst - So sangen schon die Rolling Stones vor 50 Jahren.
Zurück zu dir. Was fehlt dir noch zum
Glück? Manchmal ist es das, was einen unglücklich macht, wenn man es endlich
hat. Auf jeden Fall lässt der Reiz dann deutlich nach.
Könnte es nicht auch sein, dass das Glück nicht dort zu
finden ist, was noch fehlt, sondern da, was man längst hat?
Jesus sagt, wer die ganze Welt
gewinnen will, verliert sich an die Welt, geht in ihr unter. Und unmittelbar
vorher sagt er: „Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren.
Wer aber sein Leben für mich aufgibt, der wird es für immer gewinnen.“ Manche
nahmen das zum Anlass, ins Kloster zu gehen oder Diakonisse zu werden. Ich
halte es durchaus für möglich, dass einige von ihnen dort ihre Erfüllung
gefunden haben. Aber du und ich, wir wollen und sollen in dieser Welt
zurechtkommen. Was könnte er dann mit dem Satz meinen: „Wer sein Leben für mich
aufgibt, der wird es für immer gewinnen.“?
Ich verstehe das so, dass ich ihm
folgen soll und nicht anderen Menschen oder Dingen nachrennen und mein Herz an
sie hängen. Ihm folgen aber heißt, in dem Bewusstsein, Gefühl und Vertrauen
leben, dass ich längst alles gewonnen habe, was glücklich macht. Mir ist von
jeher Gottes Liebe geschenkt. Ich bin von jeher etwas Besonderes, was ich durch
nichts übertreffen kann, nämlich sein Geschöpf, sein Kind. Und ich bin gerettet
aus der Macht des Bösen und des Todes. Anders und mit den Worten des Psalms 23
gesagt: „Mir wird nichts mangeln“, weil er für mich da ist und ich ihm gehöre.
Das zu glauben heißt, sein Leben gewinnen. Darauf vertrauen heißt, nicht mehr
eigene Wege zum Glück in dieser Welt suchen, sondern den Weg zum Glück gehen,
den er mir gezeigt hat.
Das macht mich frei, vieles zu
entdecken, auszuprobieren, zu genießen und zu haben, ohne mich davon abhängig
zu machen und so letztlich zum Sklaven eines unstillbaren Verlangens zu werden.
Ich muss mich nicht an diese Welt verlieren, weil Gott mich in Jesus gefunden
hat.
Gebet: Herr, du
bist mein ganzes Glück, weil alles, was mich glücklich macht und mir gut tut
von dir kommt. In alledem leuchtet deine Liebe auf, von der mich auch der Tod
nicht scheiden kann (Römer 8,39). Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen