Losung: Der HERR verschafft den Unterdrückten Recht, den Hungernden gibt er zu essen. Psalm 146,7
Lehrtext: Die Jünger sprachen zu Jesus: Wir haben hier nichts als fünf Brote und zwei Fische. Und er sprach: Bringt sie mir her! Matthäus 14,17-18
Liebe Leserin, lieber Leser,
letzten Dienstag habe ich den Psalm 146 als Gebet an meine Losungsauslegung angefügt und heute ist der Vers sieben aus diesem Psalm selbst die Tageslosung. So fügen sich manchmal Dinge zusammen, ohne dass man dies gewollt hat.
Somit sind wir wieder bei einem der zentralen Themen der Bibel, beim Thema soziale Gerechtigkeit. Merkwürdigerweise sind noch immer viele Christen überrascht, dass dieses Thema in der Bibel eine so große Rolle spielt. Sie meinen, dass der Glaube mit unserer Lebenswirklichkeit wenig bis nichts zu tun habe und schon gar nichts mit Politik oder Wirtschaft, mit arm und reich, mit gerecht und ungerecht. Doch da sind sie bei der Bibel an die Falsche geraten. Dass es gerecht zugehe unter den Menschen, entspricht dem Willen Gottes und dem Willen Jesu. Schließlich sind vor ihm alle Menschen gleich, sind alle seine Geschöpfe, hat er ihnen, hat er uns allen dieselbe Würde und dasselbe Lebensrecht verliehen.
Gott hat viele Möglichkeiten, seinen Willen durchzusetzen. Eine, und nicht die geringste, sind wir. Wir haben die Freiheit zu entscheiden, ob wir mit ihm seine Pläne verwirklichen und seine Herrschaft aufrichten wollen oder ob wir uns zurückziehen und ihn einen guten Mann sein lassen oder ob wir uns ihm gar entgegenstellen und eigensüchtig betreiben, von dem wir meinen, dass es uns nütze, auch wenn es auf Kosten anderer geschieht.
Wir beide, du und ich, können einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit in dieser Welt leisten, jeder an seinem Platz, jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten. Wie das geschehen kann, darauf weist der Lehrtext hin, jener Vers aus der Wundergeschichte von der Speisung der Fünftausend: Jesus hat das Wenige, was ihm zur Verfügung stand, gesegnet, darüber gebetet und dann geteilt. Niemand verlangt von uns, dass wir halbe halbe machen. Auch Gott nicht. Aber von seinem Überfluss etwas abgeben und so von dem, womit man von Gott gesegnet wurde, etwas für andere zurückgeben, das gehört für einen Christen zum guten Ton.
Gebet: Herr, ich danke dir, dass ich in der Lage bin, für andere etwas übrig zu haben. Wer weiß, vielleicht wendet sich einmal das Blatt und ich werde darauf angewiesen sein, dass andere für mich etwas übrig haben. Darum lass mich heute einen kleinen Beitrag leisten, dass die Barmherzigkeit in unserer Welt nicht stirbt. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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