Samstag, 27. Mai 2017

Fragen an der Fleischtheke hl

LosungDer HERR sprach: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. 1.Mose 8,21 

LehrtextIhr wisst, dass der Sohn Gottes erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme. 1.Johannes 3,5 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn es nach Gott geht, soll die Erde und alles was darauf lebt nicht mehr um der Menschen willen leiden. Wenn es nach ihm geht, soll sie gesegnet bleiben mit dem Wechsel der Jahreszeiten, mit den Tageszeiten, der Witterung, mit Saat, auf die auch eine Ernte folgt. Er sagt sich: Die Menschen sind eben so wie sie sind. Sie sind und bleiben unverbesserlich. Ja, ihre Gedanken und Absichten sind böse von klein auf. Warum sollen die anderen Geschöpfe dafür büßen müssen?
     Wenn es nach Gott geht. Aber was ist, wenn es nach dem Menschen geht? Dann … Ja, was dann? Hast du dich schon einmal intensiv damit befasst, wie Tiere in den Ställen gehalten werden gerade auch in Deutschland? Wie man mit ihnen in den Schlachthöfen umgeht? Wie es ihnen unter der Herrschaft der modernen Menschen in unserer sogenannten modernen Gesellschaft wirklich geht? 
     Vielleicht willst du das gar nicht wissen. Ich denke mir manchmal auch: Nein, dieses und jenes will ich gar nicht wissen, weil es mich nur aufgewühlt und ich meine Ohnmacht spüre. Aber ich bin ein Mensch und kein Vogel Strauß, der, wie man zu sagen pflegt, seinen Kopf in den Sand steckt, um nichts sehen, um nichts hören, um nichts sagen zu müssen. Und darum frage ich die Verkäuferinnen, wenn ich schon mal Fleisch einkaufe, woher es denn kommt und ob die Tiere artgerecht gehalten werden. Dann ernte ich manchmal erstaunte Blicke, weil solche Fragen an der Fleischtheke offenbar nicht geläufig sind. Und dann bitte ich darum, dass man meine Fragen an die Marktleitung weitergibt. 
     Aber wenn immer mehr so fragen würden, könnten wir Konsumenten schon einen ziemlichen Druck aufbauen, der über den Handel an die Tierhalter und Schlachthöfe weitergegeben werden kann. Gut, dass immer mehr, vor allem jüngere Menschen, weitgehend oder auch völlig auf Fleisch verzichten. Vielleicht bringt das die sogenannten Fleischproduzenten zur Besinnung.
     Aber stimmt das auch, was in der Losung steht, dass das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens von Jugend auf böse ist? Manche widersprechen dieser Auffassung entschieden. Sie glauben, dass der Mensch im Grunde gut sei und dass es die Umstände und die Erziehung sind, die dazu beitragen, dass er gut bleibt oder böse wird.
     Ich halte es mit der Bibel und glaube, dass sie auch in diesem Punkt wieder einmal realistisch ist, sich also an der Wirklichkeit orientiert. Aber Gott belässt es nicht bei dieser Feststellung. Er schickt seinen Sohn Jesus, damit er die Sünden, das Versagen, die Schuld wegnehme. Damit er vergebe und rette. Und indem er uns Menschen vergibt, will er unsere Einstellung ändern, dass wir den gnadenlosen Egoismus sein lassen und uns stattdessen in Liebe den anderen, auch unseren Mitgeschöpfen, den Tieren zuwenden.

Gebet: Herr, du siehst das grenzenlose Leid, das wir Menschen den Tieren antun. Lass es uns nicht büßen. Vergib uns diese Sünde und bring uns zur Besinnung, dass auch die Tiere deine Geschöpfe sind und dir gehören. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

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