Losung: Wenn ich auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden sie doch geachtet wie eine fremde Lehre. Hosea 8,12
Lehrtext: Paulus schreibt: Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium. Galater 1,6
Liebe Leserin, lieber Leser,
um die heutigen Aussagen von Losung und Lehrtext komplett zu machen, fehlt noch, was Jesus zu seinen Jüngern gesagt hat: »Nach dieser Rede wandten sich viele, die ihm gefolgt waren, von Jesus ab und gingen nicht mehr mit ihm. Da fragte Jesus seine zwölf Jünger: »Und ihr – wollt ihr mich auch verlassen?« (Johannes 6,66f.) Und genauso kam es: Bald darauf hat ihn Judas verraten, Petrus verleugnet, und als es hart auf hart kam und er verhaftet wurde, haben sie ihn alle ohne Ausnahme im Stich gelassen.
Das also ist das „Schicksal“ Gottes und unseres Herrn Jesus Christus, dass die Menschen, die er aus Liebe geschaffen hat und am Leben erhält, über kurz oder lang nichts mehr von ihm wissen wollen. Aber Gott sei Dank ist, wie schon oft an dieser Stelle gesagt, Gott kein Mensch. Ich würde auf solche Missachtung nicht so nachsichtig und geduldig reagieren. Ich würde sagen: „Wer nicht will, der hat schon. Wer meine Zuneigung nicht will, dem werde ich sie entziehen. Der soll künftig bleiben, wo der Pfeffer wächst. Oder noch drastischer: "Der ist für mich gestorben!"
Aber niemand ist für Gott gestorben, den er geschaffen hat. Niemand! Er gibt keines seiner Geschöpfe auf, auch mich nicht, auch dich nicht. Er hat ein für allemal in der Taufe zu dir und zu mir „Ja“ gesagt. Und dabei bleibt er, egal, was wir sagen, denken oder tun. Wenn wir beide uns auf etwas verlassen können, dann ist es seine Treue. Und die Ungetauften? Sie auch. Auch sie sind seine Geschöpfe, seine Kinder, auch wenn sie das nicht wissen.
Und die Getauften, die nie zum Glauben gefunden oder ihn wieder verloren haben? Nicht ich beleidige Gott, wenn ich ihm die kalte Schulter zeige, sondern ich tue mir selbst ein Leid an, wenn ich sein Versprechen ablehne, dass er mich segnet, behütet, rettet und liebt und wenn ich ohne ihn meinen Weg gehe.
Doch selbst dann werde ich ihn nicht los, bin ich nicht gott-los, weil er weiterhin seine segnende und schützende Hand über mich hält und weil er mir nachgeht, wie der gute Hirte seinem verlorenen Schaf.
Das gilt, dafür hat Jesus mit seinem Leben, Leiden und Sterben gebürgt, dass diese Welt und alles Leben von einem guten Gott geschaffen wurde, der gnädig und barmherzig ist, den niemand fürchten muss, aber jeder lieben darf. Was für ein Geschenk, wenn man das weiß, mehr noch, wenn man mit einem solch guten Gefühl leben kann. Das gibt Selbstvertrauen und Zuversicht.
Gebet: Herr, es gibt keine bessere Nachricht, kein besseres Versprechen, als dass du mein Gott bist und ich mich bedingungslos auf dich verlassen kann. Du bist mein Fels in der Brandung. Aber ich bin oft wie ein Blatt im Wind und werde von meinen Sorgen und Launen, von meinen Interessen und Wünschen bald hierhin, bald dorthin geweht. Ich kann dir glauben, dass du mich nicht verlierst. Aber lass auch nicht zu, dass ich dich verliere. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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