Montag, 28. August 2017

Der ganz andere König hl

LosungDer HERR wird König sein über alle Lande. An jenem Tag wird der HERR der einzige sein und sein Name der einzige. Sacharja 14,9 

LehrtextJesus Christus, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich. Philipper 2,6-7 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich kann die Sehnsucht der seit Jahrtausenden vielfach geschundenen Juden verstehen, dass endlich der Tag des Herrn kommen möge, an dem er sich als der einzige Gott und König über alle Welt offenbart und alle Völker ihm dienen werden (Losung). Aber nach dem Zeugnis des Neuen Testaments ist es anders gekommen, als sie sich das erträumt haben. Ja, der König ist gekommen, Jesus, als der gewaltlose und demütige König.
Merkwürdigerweise ist im selben Buch des Propheten Sacharia im Kapitel 9 auf ganz andere Weise vom kommenden König die Rede. Da heißt es: »Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin. Denn ich will die Wagen abtun von Ephraim und die Rosse von Jerusalem, und der Streitbogen soll zerbrochen werden; denn er wird Frieden lehren unter den Heiden; und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis ans andere und vom Strom bis an der Welt Ende.…« Christen haben diese Prophezeiung von Anfang an auf Jesus bezogen und haben seinen Einzug in Jerusalem im Licht dieser Prophetenworte gedeutet.
Nein, Gott setzt sich in dieser Welt nicht mit Feuer und Schwert durch, nicht mit Panzern und Raketen, nicht mit Schlachtschiffen und Kampfhubschraubern. Seine Herrschaft beginnt jetzt schon in jedem Menschen, der ihm vertraut, dem König mit den durchbohrten Händen und Füßen und einer Krone aus Dornen auf dem Kopf. Im Lehrtext heißt es dazu in einer neueren Übersetzung: »Obwohl er in jeder Hinsicht Gott gleich war, hielt Jesus Christus nicht selbstsüchtig daran fest, wie Gott zu sein. Nein, er verzichtete darauf und wurde einem Sklaven gleich: Er wurde wie jeder andere Mensch geboren und war in allem ein Mensch wie wir.« 
Wer also Gott sucht, darf nicht nach oben schauen,  sondern muss nach unten schauen auf die Elenden und Geringen. In ihnen begegnet uns Jesus begegnet (siehe Matthäus 25).
Vielleicht kränkt das unseren menschlichen Stolz. Vielleicht enttäuscht uns diese Rede von Gott. Vielleicht hätten auch wir gern wie alle anderen Religionen einen strahlenden, glorreichen, über alles erhabenen und unantastbaren Gott. Aber er kam uns nun mal in menschlicher Gestalt entgegen, ist als Mensch im Stall geboren und als Mensch am Kreuz gestorben. So, und nur so kommt Gott uns in Jesus nahe, wird begreifbar und erkennbar.
Und nun muss jeder für sich entscheiden, ob er diesen Friedenskönig für sich akzeptiert und ihm angehören will oder ob er etwas anderes sucht, was in dieser Welt mehr hermacht.

Gebet: Herr, wir brauchen dich in dieser von Gewalt zerrissenen Welt als den sanftmütigen Friedenskönig, der versöhnt und vergibt, der lieber selbst leidet als anderen Leid zufügt, der lieber selbst für uns stirbt als seine Feinde zu vernichten. Setze du dich mit deinem Geist des Friedens durch, damit wir nicht im Ungeist der Gewalt untergehen. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

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