Losung: Isai sprach zu David: Sieh nach deinen Brüdern, ob's ihnen gut geht. 1.Samuel 17,18
Lehrtext: Ob es sich nun um Titus handle, meinen Gefährten und Mitarbeiter bei euch, oder um unsere Brüder, die als Abgesandte der Gemeinden Spiegel des Glanzes Christi sind: Erweist ihnen eure Liebe vor den Augen der Gemeinden und beweist damit, dass unser Stolz auf euch berechtigt ist! 2.Korinther 8,23-24
Liebe Leserin, lieber Leser,
von seinen acht Söhnen sind sieben im Krieg. Kein Wunder, dass sich der Vater Sorgen macht. So schickt er also den Jüngsten ins Hauptquartier der Armee, um nachzusehen, wie es ihnen geht, ob sie noch am Leben sind oder gefallen oder in Gefangenschaft.
Isai heißt der Vater. Und sein Jüngster heißt David. Der hätte nun antworten können wie Kain Gott geantwortet hat: „Soll ich meiner Brüder Hüter sein?“ Aber im Gegensatz zu Kain hatte David noch keine Blutschuld auf sich geladen. Er hatte nichts zu verbergen und darum noch ein reines Gewissen. Später, als er bereits König war, würde auch das einmal anders sein. Da wird er seinen eigenen Hauptmann Uria töten lassen, um dessen Frau Batseba zu besitzen.
Doch in der heutigen Losung geht es hauptsächlich darum, dass sich Eltern ihre Kinder sorgen, wenn diese in der Ferne sind und man von ihnen keine Nachrichten erhält. In Zeiten von Handy und WhatsApp ist das anders. Da kann man ständig mit seinen Kindern in Verbindung sein egal, wo sie sich auf der Welt aufhalten.
Als ich noch ein Teenager war, war ich ganz froh, nicht erreichbar gewesen zu sein, wenn ich mal von Zuhause weg war. Dann hatte ich das Gefühl echter Freiheit. Aber seitdem viele junge Leute möglichst lange im Hotel Mama wohnen möchten, scheint sich auch dieses Freiheitsbedürfnis geändert zu haben.
Natürlich habe ich als vierfacher Vater den Wunsch zu wissen, wie es den Kindern geht, vor allem denen, die nicht mehr zu Hause sind. Da ist mir das Kommunikationsprogramm WhatsApp durchaus willkommen.
Auch der Apostel Paulus wollte seine Mitarbeiter und Gefährten in guten Händen wissen, wenn er sie auf Reisen schickte. Und so weist er diejenigen, die sie in der Fremde aufnehmen sollen, in eine Brief darauf hin, ihnen mit Liebe zu begegnen. Für ihn ist das ein Zeichen, dass seine Gefährten und Mitarbeiter in der Ferne genauso geschätzt werden wie er sie schätzt.
Eines aber schwingt unausgesprochen in beiden Worten mit. Sowohl Isai als auch Paulus wussten, dass es letztlich nicht in ihrer Macht lag, die in der Ferne Weilenden zu behüten. Deshalb werden seit biblischen Zeiten diejenigen, die verreisen, von den Daheim bleibenden gesegnet mit einer sichtbaren Geste und einem hörbaren Wort oder mit einem stillen Gebet. „Geht in Gottes Namen!“ – Das ist der gute Wunsch, der die Reisenden begleitet, damals wie heute, ob sie in den Krieg ziehen wie die Söhne Isais oder in den Urlaub fliegen wie die Söhne und Töchter der Deutschen zu unserer Zeit.
Gebet: Herr, begleite alle mit deinem Schutz und Segen, die in der Ferienzeit verreisen und schenke ihnen eine gute Heimkehr. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen