Losung: Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Brunnen des Heils. Jesaja 12,3
Lehrtext: Jesus spricht: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Johannes 7,37-38
Liebe Leserin, lieber Leser,
nachdem nun in unserer Region so gut wie alle Dörfer ans Fernwasser angeschlossen sind, sind die meisten Hofbrunnen nutzlos geworden. Jahrhundertelang haben sie den Durst von Mensch und Vieh gestillt. Heute braucht man nur den Wasserhahn aufzudrehen, und schon fließt qualitativ hochwertiges Wasser heraus, das man bedenkenlos trinken kann. Davon können die weitaus meisten Menschen auf der Erde nur träumen. Gerade in den heißen Regionen müssen zumeist Frauen oft weite Wege gehen, um die Wasserbehälter zu füllen und dann die Last auf dem Kopf nach Hause tragen. So ähnlich war es auch in biblischen Zeiten im alten Israel. Da wusste man, wie kostbar Brunnen mit Trinkwasser sind und hat sich gefreut, wenn man nach der Mühe des Tages daraus schöpfen und trinken konnte.
So, sagt der Prophet Jesaja, so ist es auch mit der guten Zeit (Heil) die Gott seinem Volk verheißt. Jetzt, so heißt das, sehnt ihr euch noch nach dieser Zeit und müsst darunter leiden, dass sie noch nicht eingetroffen ist. Aber nicht mehr lang, und ihr könnt sie in vollen Zügen genießen und euren Durst nach einem besseren Leben löschen.
Wir hier in Deutschland haben ein solches besseres Leben, die meisten jedenfalls. So wie wir eben auch Wasserhähne haben, die man nur aufdrehen muss. Das alles scheint nichts Besonderes mehr zu sein. Möge nie die Zeit kommen, in der wegen einer großen Energiekrise die Wasserpumpen nicht mehr funktionieren oder aus anderen Gründen kein Trinkwasser mehr zur Verfügung steht. Es wäre der absolute Albtraum.
Aber es gibt noch einen anderen Durst. Einen Durst nach Sinn, Liebe und Geborgenheit. Den löscht kein Fernwasser und kein Hofbrunnen. Den löscht, so sagt es der Lehrtext, Jesus. Er ist das lebendige Wasser, das heilt und erquickt und ins ewige Leben quillt (Johannes 4,14). Keiner muss es erst suchen. Keiner muss erst einen Brunnen graben oder eine Leitung verlegen. Das einzige, was man muss, ist kommen und trinken. Und wer von ihm dieses lebendige Wasser bekommen hat, kann selbst wieder andere Menschen erquicken und vor dem seelischen Verdursten retten.
Gebet: Herr, was ich zu dieser Zeit in diesem Land brauche, ist nicht noch mehr Wohlstand, aber Zuversicht und Gottvertrauen. Du bist die Quelle, aus der beides fließt. Lass dich von mir finden, dass du meinen Seelendurst stillst, meinen Durst nach Frieden und Sinn. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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