Losung: Verlasst euch auf den HERRN immerdar; denn Gott der HERR ist ein Fels ewiglich. Jesaja 26,4
Lehrtext: Jesus sprach zu den Jüngern: Wo ist euer Glaube? Lukas 8,25
Liebe Leserin, lieber Leser,
schon bevor der Prophet Jesaja dieses Wort aus der heutigen Losung gesagt hat, haben Menschen angesichts manch schlechter Erfahrungen gezweifelt, ob auf Gott Verlass ist. Das war auch zur Zeit Jesu so. Und ist bis heute so geblieben. Viele fragen gar nicht mehr danach, ob man sich auf Gott verlassen kann. Sie sind an ihm schlicht und einfach nicht interessiert: „Gott? Sonst noch was?“
Aber dir ist er nicht gleichgültig, sonst würdest du das hier nicht lesen. Trotzdem wirst auch du dir schon mal die Frage gestellt haben, ob du dich auf ihn verlassen kannst. Ich finde, man kann diese Frage nicht einfach so mit Ja oder Nein beantworten. Ich will vielmehr mich selbst fragen, ob meine Zweifel und schlechten Erfahrungen so groß und bedeutend sind, dass sie mir Gott nehmen könnten. Vielleicht geschieht das noch einmal. Ich kann für meinen Glauben nicht die Hand ins Feuer legen. Doch bisher ist das nicht der Fall. Ich frage mich vielmehr: Was wäre denn die Alternative, wenn ich mich nicht mehr auf Gott verlassen wollte? Auf wen denn sonst: auf mich? Auf einen anderen Menschen? Auf ein anonymes Schicksal? Auf den Zufall? Auf nichts und niemand?
Ich wäre arm dran, würde ich mich nicht mehr auf Gott verlassen auch wenn mir schlechte Erfahrungen den Blick auf ihn vernebeln. Ich weiß doch, dass jedes Menschenleben voll Licht und Schatten ist, voll Freude und Leid. Aber ich weiß auch, dass mein Glaube nicht stärker ist als der von den Jüngern (Lehrtext). Jesus wird auch in Zukunft immer wieder allen Grund haben mich zu fragen: "Hans, wo ist dein Glaube?"
Ich hoffe nur, dass ich dann diese Frage nicht überhöre. Sie führt mich wieder auf den Felsen, auf dem ich sicher bin (Losung).
Gebet: Ja, Herr, wo ist mein Glaube, wenn du mich nicht danach fragst? Wo ist mein Vertrauen, wenn du es nicht stärkst? »Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht.« Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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