Losung: Ich will sie mehren und nicht mindern, ich will sie herrlich machen und nicht geringer. Jeremia 30,19
Lehrtext: Jesus spricht: Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war. Matthäus 13,33
Liebe Leserin, lieber Leser,
gestern erzählte mir mein Freund Hartmut, dass er zu seiner erwachsenen Tochter sagte: „Mach dir doch nicht so viel Stress. Hab lieber Gottvertrauen. Dann werden dich deine Sorgen nicht mehr so fertig machen.“ Gottvertrauen? Die Tochter kann mit diesem Wort nichts anfangen. Es ist in unserer Gesellschaft kein Wert mehr, der im persönlichen Leben eine Rolle spielen könnte. Gottvertrauen - das klingt für die meisten altmodisch und nichtssagend.
Tja, was soll man dazu sagen? Dann muss sich diese Generation ihr Leben eben selbst zurechtbiegen. Doch es hat nicht den Anschein, dass sie damit zufrieden, geschweige denn glücklich wäre. Natürlich lösen sich mit Gottvertrauen nicht alle meine Probleme in Wohlgefallen auf. Aber ich kann ihnen ganz anders begegnen, bin ihnen nicht mehr so total ausgeliefert. Das Vertrauen auf Gott stellt einen Abstand her zu meinen Sorgen. Und aus der Distanz sieht man bekanntlich mehr, weil man mehr überblickt. Ich vertraue darauf, dass Gott in dieser Welt und in meinem Leben still und unsichtbar anwesend ist und wirkt.
Zu den größten Errungenschaften und Entdeckungen der Menschheit gehört das Backen mit Hefe. So konnte aus Mehl, Wasser, Hitze, etwas Salz und Sauerteig (Hefe) genießbares Brot hergestellt werden. So konnten Hungersnöte abgewandt werden und konnten bei Wasser und Brot Menschen im Kerker überleben. Ohne die Entdeckung, mit Hefe zu backen, sähe unsere Menschenwelt wohl komplett anders aus.
Doch für viele ist diese Entdeckung so unbedeutend, dass sie sie nicht wertschätzen können. Sie schauen auf die Erfindung der Eisenbahn, des Automobils, des Flugzeugs und der Raketen und meinen, das seien die größten Entdeckungen und Erfindungen der Menschheit. Doch das ist eine typische Fehleinschätzung. Die Fähigkeit, das Feuer zu beherrschen, aus Gräsern Getreide zu züchten, aus Wildtieren Haustiere zu zähmen und Brot zu backen, sind die wohl größten Errungenschaften überhaupt. Sie fanden zu einer Zeit statt, zu der wir keinen Zugang mehr haben und die wir darum Vorgeschichte nennen.
Jesus war ein scharfer Beobachter, der vor allem auf das Unscheinbare achtete und darin Gleichnisse für Gottes Wirken (= Himmelreich) in der Welt und im Leben der Menschen entdeckte. Ja, Gott wirkt vergleichbar der Wirkung von Sauerteig. Wo ein Mensch sich ihm im Glauben öffnet, verändert sich sein ganzes Leben. Es fängt ganz unscheinbar an. Unbemerkt und leise wächst in ihm Gottvertrauen heran. Gleichzeitig nehmen seine Sorgen und Ängste ab. Er wird zuversichtlicher, gelassener, besonnener. Das war zur Zeit Jesu so. Das ist heute nicht anders. Doch wie ist das bei dir? Kannst du auf Gott vertrauen? Spürst du seine Wirkung in deinem Leben?
Die Losung sagt, dass Gott nicht „mindert“, nicht knausert, nicht spart, nicht geizt. Das Gegenteil stimmt: Er mehrt, er ist großzügig, verschwenderisch, freigebig. Er schenkt und segnet. Daran kannst du ihn erkennen. Darum sagt König David:
Die Losung sagt, dass Gott nicht „mindert“, nicht knausert, nicht spart, nicht geizt. Das Gegenteil stimmt: Er mehrt, er ist großzügig, verschwenderisch, freigebig. Er schenkt und segnet. Daran kannst du ihn erkennen. Darum sagt König David:
Gebet: »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele und führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.« Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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