Dienstag, 26. November 2019

Das Leben lieben hl

Losung: Du tust mir kund den Weg zum Leben. Psalm 16,11

Lehrtext: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist. Philipper 3,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

auch die Zeiten, in denen ich unglücklich war, gehören zu meinem Leben. Auch sie haben mich geprägt und mit dazu beigetragen, dass ich jetzt der bin, der ich bin und da bin, wo ich bin. Aber ich wühle nicht ständig in der Vergangenheit und bemitleide mich selbst. Gegenwart und Zukunft sind mir wichtiger. Trotzdem folge ich dieses Mal nicht dem Apostel Paulus, der schreibt:

Weltflucht ins Himmelreich

     »Um Christus allein geht es mir. Ihn will ich immer besser kennen lernen: Ich will die Kraft seiner Auferstehung erfahren, aber auch seine Leiden möchte ich mit ihm teilen und mein Leben ganz für Gott aufgeben, so wie es Jesus am Kreuz getan hat. Dann werde ich auch mit allen, die an Christus glauben, von den Toten auferstehen. Noch bin ich nicht am Ziel angekommen. Aber eins steht fest: Ich will vergessen, was hinter mir liegt, und schaue nur noch auf das Ziel vor mir. Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen.« (Philipper 3,10-14)

Die Probleme des Paulus sind nicht die meinen

     In einem habe ich den gleichen Wunsch wie Paulus: Auch ich möchte Christus immer besser kennenlernen und die Kraft seiner Auferstehung erfahren, aber nicht im Jenseits, sondern in diesem Leben. Denn ich lebe viel zu gern und bin Gott dankbar für die Zeit, die ich hier auf der Erde verbringen darf. Ich liebe seine Schöpfung und seine Geschöpfe. Dazu gehören in erster Linie meine Kinder und Enkelkinder. Warum soll ich mich von ihnen wegwünschen? Warum soll ich Ihnen davonlaufen „in Gottes Herrlichkeit“, wie Paulus sagt. Nun gut, er hatte keine Frau, keine Kinder und Enkel und er hatte ein, wie ich meine, problematisches Verhältnis zu seinem irdischen Leben, zu seiner Sexualität, zu dieser Welt. Das ist sein Problem, aber nicht meins.
     Und ich brauch mich auch nicht abzustrampeln, um einmal in Gottes Herrlichkeit zu sein. Den Weg dorthin hat Jesus längst geebnet und die Tür hat er längst weit aufgetan. Ich brauche mir keine Sorgen mehr zu machen um ein Leben nach dem Tod. Dafür hat Gott gesorgt. Und darauf vertraue ich. Stattdessen will ich jetzt in dieser Zeit „den Weg zum Leben“ weitergehen, „den Gott mir kundtut“ (Losung).

Zuversichtlich und entspannt

     Auch an meinem Lebensende will ich nicht vergessen, was hinter mir liegt, sondern dankbar auf das zurückblicken, was Gott mir alles geschenkt hat und wie er mir auch in schwierigen Zeiten geholfen hat. Und dann warte ich zuversichtlich und entspannt darauf, wie er alles zu einem guten Ende bringen wird.

Gebet: Herr, ich kann beim Blick auf mein bisheriges Leben nur dankbar sein. Auch die schweren Zeiten von Unglück und Leid haben mich weitergebracht, vor allem im Glauben. Und darum lebe ich gern und freue mich an der Schöpfung, die du mir geschenkt hast, insbesondere an meinen Kindern und Enkeln. Ja, es ist ein schöner Gedanke, dich einmal von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Doch bis dahin möchte ich noch ein bisschen auf deiner Erde bleiben. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

p.s. Ich freue mich über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das jeweilige Programm einfügen.

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden nachträglich korrigiert.

In diesem Blog finden Sie über 3000 Losungsauslegungen. Kontakt: hansloehr@yahoo.de

1 Kommentar:

  1. Ja, die Bibelstelle aus Philipper
    hat, wörtlich für Gottes Wort genommen, schon für viel Schaden gesorgt. Gläubige Menschen werden plötzlich zu Getriebenen.
    Wichtig, dass solche Aussagen auch einem zeitlichen, in seinem eigenen Leben verhafteten Menschen, zugeschrieben werden dürfen und nicht zur Handlungsmaxime oder einem Glaubenssatz erhoben werden.

    Wieder mal sehr aufbauend ihr Text.

    AntwortenLöschen