Losung: Wenn sie auch wider dich streiten,
werden sie dir dennoch nichts anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht der
HERR, dass ich dich errette. Jeremia 1,19
Lehrtext: Das
Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft. 1.Korinther
4,20
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor ein paar Monaten saß
eine etwa 60-jährige Frau an unserem Tisch im Biergarten. Offenbar erschienen
wir ihr vertrauenswürdig, obwohl sie uns nicht kannte. Und so erzählte sie uns,
wie es ihr zu Hause geht. Weil sie gläubig ist und immer wieder in die nächste
Kleinstadt zu ihrem Hauskreis fährt, wird sie von den Männern in ihrer eigenen
Familie verachtet. Und obwohl sie in einem winzigen Dorf lebt und bestimmt
nicht besonders gut informiert ist, weiß sie doch, welche Gesinnung in ihrer
Familie herrscht. Und darum sagte sie zu uns: Das sind alles Nazis, so wie die
über andere Menschen reden, vor allem über Fremde und Flüchtlinge. Doch die Frau lässt sich
nicht brechen und gibt nicht klein bei. Sie hält an ihrem Glauben fest auch
gegen die massiven Widerstände bei ihren Angehörigen.
Der tägliche Kampf ums Überleben
Der tägliche Kampf ums Überleben
Für mich ist sie eine der vielen
kleinen, stillen und unbekannten Heldinnen, die es in unserem Land gibt. Sie
treten selten öffentlich in Erscheinung. Man nimmt sie kaum wahr. Aber im
Verborgenen kämpfen sie täglich ihren Kampf ums seelische Überleben, um ihren
Glauben und um ihre Werte.
Jeremia, um den es in der Losung geht, hatte noch mit größeren Problemen
zu kämpfen. Eigentlich wollte er kein Prophet werden, weil er sich zu jung
fühlte. Aber er hörte Gottes Stimme in sich, die ihn dazu aufforderte. Er hörte
aber auch seine Zusage: »Wenn sie auch
wider dich streiten, werden sie dir dennoch nichts anhaben können; denn ich bin
bei dir, spricht der HERR, dass ich dich errette.« (Losung)
Und so
war es dann auch. Der König in Jerusalem und die damalige Kirche zusammen mit
der Oberschicht versuchten Jeremia mundtot zu machen, was ihnen zeitweilig
gelang. Sie konnten nicht ertragen, was der junge Prophet ihnen im Namen Gottes
sagen musste:
Es würde nicht mehr
lange dauern, bis vom Norden Könige kommen würden, die Jerusalem belagern und
zerstören würden »um all ihrer Bosheit willen, dass sie mich, den Herrn,
verlassen und andern Göttern opfern und ihrer Hände Werk anbeten.« So
heißt es in der Bibel.
Kraft gegen Anfeindungen und Zweifel
Kraft gegen Anfeindungen und Zweifel
Es gibt Zeiten und Situationen,
wo man manchmal als einziger noch das Fähnlein des Glaubens hochhalten muss,
weil, wie in unserer Gesellschaft heute, der Glaube in der Öffentlichkeit nur
noch wenig gilt. Gott kommt in den Medien praktisch nicht mehr vor. Da muss man es auch mal aushalten, dass man von anderen verlacht,
angefeindet oder verunglimpft wird. Hoffentlich bleiben dir solche Zeiten und
Situationen erspart.
Aber, wie der Lehrtext sagt, das
Reich Gottes, seine Herrschaft ist kein leeres Wort, sondern eine Kraftquelle
für jeden, der ihn als seinen Herrn bekennt. Viele hätten in ihrem Glauben
nicht durchgehalten, wenn sie nicht von ihm immer wieder die nötige Kraft
bekommen hätten. Er soll auch dir seine Kraft geben, wenn du durch Anfeindungen
und eigene Zweifel angefochten wirst.
Gebet: Herr, ich danke dir,
dass ich meinen Glauben leben kann ohne Angst haben zu müssen, deswegen verfolgt
zu werden. Darum will ich diese Zeit nützen und von dir reden
sooft und so gut ich kann. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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E-Mail: hansloehr@yahoo.de
Betr. "Gott kommt in den Medien praktisch nicht mehr vor": Wenn ich
AntwortenLöschendas Wort "praktisch" dem Sinn nach außer Acht lasse, sei der Sender
"Bibel TV" empfohlen, Zeitschrift "crismon", die Gottesdienstangebote
auf div. Sendern im Radio sowie den sonntäglichen Gottesdienst im
Fernsehen. Damit will ich nicht sagen, dies reiche aus.
Herzlichen Gruß
Marlis Dransfeld
Vielen Dank Frau Dransfeld, für Ihren Kommentar.
AntwortenLöschenIhre Beispiele betreffen speziell christliche Medienangebote. Damit haben Sie natürlich recht. Ich meinte hingegen die üblichen Massenmedien wie Zeitungen, Zeitschriften, TV-Angebote und Angebote im Internet. Sie alle wollen weltanschaulich neutral sein und meiden einen positiven Bezug zu Gott. Das ist verständlich. Andererseits fehlt dann auch eine wichtige Dimension, die im Zusammenleben von Menschen wirkt.