Losung: Er wird herrlich werden bis an die
Enden der Erde. Micha 5,3
Lehrtext: In Jesus
Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid erfüllt
durch ihn, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist. Kolosser
2,9-10
Liebe Leserin, lieber Leser,
am
Heiligen Abend ist es wieder soweit. Dann wird in zahllosen Kirchen in aller
Herren Länder diese Weissagung aus dem
Buch des Propheten Micha vorgelesen:
»Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist
unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr
sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist… Er aber wird
auftreten und sein Volk weiden in der Kraft des HERRN. Und sie werden sicher
wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden bis an die Enden der Erde. Und ER
wird der Friede sein.«
Von Anfang an haben Christen diese Worte aus dem Alten Testament auf Jesus
bezogen. Manche meinen sogar, dass deshalb die Weihnachtsgeschichte in
Bethlehem angesiedelt worden ist.
Viele halten von unserer
heutigen Losung und dem Text, zu der sie gehört, nichts mehr. Sie meinen,
solche Worte wären eine Zumutung an ihren Verstand. Sind sie auch. Doch als die
frühen Christen von Jesus sagten, dass er "herrlich werden würde bis an die
Enden der Erde", war das noch eine viel größere Zumutung. Das römische Weltreich
war zur damaligen Zeit übermächtig. Der Kaiser in Rom war gottgleich. Niemand
konnte seine Macht infrage stellen. Niemand? Eine kleine, machtlose
Christenschar mit ihren winzigen Gemeinden in den Dörfern und Städten der
hintersten römischen Provinz tat das. Und heute bekennen sich weltweit Christen
zu Jesus als ihrem Herrn »bis an die Enden der Erde«.
Doch beweisen tut das nichts. Es
bekennen sich auch weltweit Muslime zu Mohammed und Allah „bis an die Enden der
Erde“.
Nein, geschichtliche Ereignisse
und Tatsachen haben für den Glauben keine Beweiskraft. Was im heutigen Lehrtext
steht, bleibt unbeweisbar. Doch ich glaube genau das. Weil sich hier das
Zentrum unseres Glaubens wie unter einem Vergrößerungsglas zeigt: »In Christus
wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.«
Nein, Jesus ist nicht Gott, weil
er dies und das gesagt und getan hat. Wegen seiner Lehre und Taten wäre er
bestenfalls ein Guru, ein besonderer Prophet, wie zum Beispiel die Muslime
meinen. Auf den sympathischen Sohn der Maria kam es nicht an. Aber auf den
Geist, der in ihm wohnte und ihn bewegte, da kam und kommt es an bis heute: Auf
den Geist des lebendigen Gottes, auf den Geist seiner Menschenliebe und seines Friedens, auf den Geist der Versöhnung, der heilt
und aus dem alles hervorgeht, der in allem wirkt und auf den alles zuläuft.
Dieser Geist erfüllte Jesus.
Alles was wir von Gott wissen müssen, „seine ganze Fülle“, kam in ihm zum
Vorschein. Ihn will er weitergeben an dich und mich. Sind wir dazu offen und
bereit?
Gebet: Herr, in dir lebt
der Geist des Friedens. Schenke auch mir diesen Geist, dass ich mit mir selbst
im Frieden und versöhnt leben kann, dass ich mit meinen Angehörigen so leben
kann, mit meinen Freunden, Bekannten und Nachbarn. Schenke diesen Geist allen
die Verantwortung tragen für den Frieden in dieser Gesellschaft und in der Welt.
Nur in dir werde ich den Frieden finden, den ich suche und brauche. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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E-Mail: hansloehr@yahoo.de
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