Losung: Ich bin der HERR, euer Gott, der euch aus Ägyptenland
geführt hat, dass ihr nicht ihre Knechte bleibt, und habe euer Joch zerbrochen
und habe euch aufrecht einhergehen lassen. 3.Mose 26,13
Lehrtext: Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun
fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! Galater 5,1
Liebe
Leserin, lieber Leser,
der
Protestantismus, so sagt man, sei die Konfession der Freiheit. Hoffentlich
stimmt das auch. Und hoffentlich können wir, die wir evangelisch sind, diese
Freiheit auch glauben und leben. Und das hängt dann nicht mehr von der
Konfession ab, sondern von jedem einzelnen.
Warum sollen nicht auch Katholiken die
evangelische, also evangeliumsgemäße Freiheit glauben und leben können? Entscheidend
ist, dass ich meinen Glauben und die daraus wachsende Freiheit vor Gott selbst
verantworte. Dass ich sie mir von Jesus persönlich schenken lasse unabhängig
davon, was kirchliche „Würdenträger“, Dogmen und Normen dazu sagen.
Und diese Freiheit hat mit der Einsicht
Martin Luthers zu tun, die er aus der Bibel gewonnen und in zwei Sätzen auf den
Begriff gebracht hat:
1. »Ein Christenmensch ist ein freier Herr aller Dinge
und niemandem untertan im Glauben.
2. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht
aller Dinge und jedermann untertan in der Liebe.«
Wer
auf Gott vertraut, wie er ihm in Jesus begegnet, braucht sich im Glauben von
niemandem etwas sagen zu lassen. Da genügt es, selbst die Bibel zu lesen. Wer
auf Gott vertraut, wie er ihm in Jesus begegnet, kann sich seinem Mitmenschen nicht
entziehen. Der weiß, dass er nicht für sich selbst lebt, sondern für und mit
anderen zusammen.
Gott hat mir meine Freiheit geschenkt,
dass ich sie mit anderen lebe und nicht ohne sie. Meine Freiheit findet an der
meiner Mitmenschen ihre Grenze: „Freiheit ist immer die Freiheit der
Andersdenkenden“ (Rosa Luxemburg).
Ja, ich bin in Glaubensdingen frei von
kirchlicher Bevormundung. Doch zugleich bin ich auch frei zum Dienst am Mitmenschen.
Das sind die beiden Seiten der Medaille „Freiheit“.
Und ein Letztes: Wer frei ist, kann nicht
ertragen, dass andere unfrei sind. Insofern ist die eigene Freiheit immer
zugleich auch ein Auftrag, die Unfreien zu befreien.
In Indien kämpft die Christin Pranitha Timothy mit schwacher Stimme, aber in der Kraft des Glaubens unermüdlich dafür,
dass Menschen aus der Schuldsklaverei befreit werden. In Westeuropa und den USA
arbeitet die Gefangenenhilfsorganisation „amnesty international“, die sich für
politische und religiöse Gefangene in aller Welt einsetzt. Doch auch bei uns gibt es Sklaven, wenn
auch etwas anderer Art. Damit meine ich alle Suchtkranken, die von ihrer Sucht (Lehrtext:
„Joch der Knechtschaft“) versklavt werden und die sich nach Befreiung sehnen.
Zum Schluss stelle ich eine gewagte Frage:
Sind nicht auch Menschen, die Gott nicht kennen wollen oder können so etwas wie
Sklaven ihrer selbst?
Gebet: Jesus, dich allein erkenne ich als meinen Herrn
über mir an. Weil ich dir gehöre, bin ich frei. Wenn ich dir in meinen
Mitmenschen diente, wäre ich frei. Ich aber weiß, dass ich mich von vielen
Dingen abhängig mache aus Sorge, Schwäche und Angst. Hol mich da raus und führe
mich in das Land der Freiheit, in das kompromisslose, unbedingte Vertrauen auf
Gott. Amen
Ihr / dein Hans Löhr
p.s. Ich freue mich
über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die
Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook etc,
weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das jeweilige Programm
einfügen.
In diesem Blog finden Sie über 3000
Losungsauslegungen. Kontakt: hansloehr@yahoo.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen