Losung: HERR, die Erde ist voll deiner Güte; lehre
mich deine Gebote. Psalm 119,64
Lehrtext: Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist
nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der
Gerechtigkeit. 2.Timotheus 3,16
Liebe Leserin, lieber
Leser,
hm, ich weiß nicht so
recht, ob dir jetzt dieser Vergleich gefällt. Aber für mich ist er naheliegend.
Ich habe nämlich heute eine Waschmaschine gekauft, denn alles mit der Hand
waschen, kann ich nicht und macht man normalerweise auch nicht mehr. So eine
Maschine steht, zumindesten in unserem Land, in jedem Haushalt und erleichtert
das Leben. Aber auch sie muss man erst einmal bedienen können. Gut, das ist
nicht weiter schwer. Aber lernen muss man es trotzdem mal.
So, und jetzt kommt der etwas schiefe Vergleich:
Auch die Güte des Herrn erleichtert mir das Leben, ja mehr noch, sie ermöglicht
es mir. Und die Erde ist tatsächlich allenthalben voll davon. Ein
Kartoffelacker oder ein Kornfeld sind Zeichen von Gottes Güte genauso wie
Sonnenschein und Regen. Die Jahreszeiten sind Zeichen seine Güte, die Tiere, meine
Mitmenschen und vieles andere mehr in seiner Schöpfung. Das alles trägt dazu
bei, dass es mir gut gehen kann.
Aber ob es mir gut geht, hängt auch davon
ab, wie ich auf dieser Erde, die voll von seiner Güte ist, lebe. So sind für
mich seine Gebote so etwas wie die Bedienungsanleitung oder besser: ein
Handbuch für die Kunst des Lebens. Ich kann auf dieser Erde so leben, dass ich
mir selbst und meinen Mitmenschen schade. Dass ich die Lebensgrundlagen
zerstöre und den Ast absäge, auf dem ich sitze.
Oder aber ich kann so mit meinen Mitmenschen
zusammenleben, dass es uns gemeinsam gut geht. Ich kann dem Auftrag nachkommen,
den Gott allen Menschen gegeben hat und der in der Geschichte von der Schöpfung
des Menschen am Anfang der Bibel gleich dreimal genannt wird, nämlich „die Erde
bebauen und bewahren“. Dieses Gebot gilt für die gesamte Menschheit. Es ist
heute wichtiger denn je. Und auch dieses Gebot sagt im Grunde genommen, dass
ich gut daran tue, Gottes Schöpfung zu lieben und pfleglich mit ihr umzugehen.
Der Lehrtext legt das problematische Missverständnis
nahe, als sei jedes Bibelwort von Gottes Geist persönlich eingegeben und dürfe
deshalb nicht hinterfragt werden. Dem ist natürlich nicht so, auch wenn es
immer wieder fundamentalistische Gruppen gibt, die das behaupten. Andere
Religionen behaupten ähnliches. Auch die Muslime behaupten, dass der Koran von
Gott diktiert und vom Engel Gabriel dem Mohammed übergeben worden sei. Das
erklärt zum Teil den Fanatismus bestimmter fundamentalistischer, muslimischer
Glaubensgemeinschaften. Eine solche Auffassung wirkt wie ein strenger Frost,
der alles Leben erstarren lässt.
Aber das glaube ich schon, dass das
Liebesgebot von dem kommt, der selbst die Liebe ist und dass es in Jesus Mensch
geworden ist. Daran muss sich auch der Lehrtext messen lassen, sonst wird er
als pädagogisches Prinzip eines preußischen Oberlehrers missbraucht.
Gebet: Herr, würden wir Menschen dir und deinen Geboten folgen, wir
könnten alle in Frieden und Wohlstand leben. Doch wir achten zu wenig dich und dein lebensförderndes Gebot. Wir sind doch deine Geschöpfe und Kinder. Lehre
uns so zu leben, wie es deinem Willen entspricht. In Jesus Christus hast du uns
selbst die Liebe vorgelebt. Gib uns die Bereitschaft und die Kraft, es ihm gleichzutun.
Amen
Ihr / dein Hans Löhr
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