Donnerstag, 7. März 2019

Wie schütze ich mich vor dem Feind? hl

Losung: Seinem Volk wird der HERR eine Zuflucht sein und eine Burg den Israeliten. Joel 4,16 

Lehrtext:  Wir haben unsre Zuflucht dazu genommen, festzuhalten an der angebotenen Hoffnung. Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker unsrer Seele. Hebräer 6,18-19 

Liebe Leserin, lieber Leser,

noch bis vor ein paar hundert Jahren sind die Bauern und Leibeigenen in die Burg ihres adeligen Herrn geflüchtet, wenn sie hörten, dass Feinde im Anmarsch waren. Ihre Häuser und Höfe waren dann schutzlos preisgegeben. Doch sie selbst hatten wenigstens die Chance, mit dem nackten Leben davonzukommen. 
     Heute singt man in einem Volkslied aus dem 19. Jahrhundert: 
»An der Saale hellem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn.
Ihre Dächer sind zerfallen,
Und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen drüber hin.«
     Heute hilft keine Burg mehr vor Feinden. Keine Stadtmauer. Heute, im Zeitalter der Cyberkriege, Weltraumwaffen und künstlichen Intelligenz sind zumindest in Europa Panzer, Hubschrauber und Schlachtschiffe ein sündhaft teures, umweltschädliches und nutzloses Spielzeug der Militärs. Ja ganze Armeen haben an Bedeutung verloren und bieten für die eigene Bevölkerung keinen Schutz mehr, wenn sie das denn jemals getan haben.
     Sind wir dann denn völlig schutzlos, wenn nach Jahrhunderten von Feldzügen westlicher Armeen gegen Russland erstmals die Russen einen Angriffskrieg gegen Deutschland führen sollten? Aber warum sollten sie das tun? Warum sollten sie sich unsere Probleme noch zueigen machen, da sie doch genug eigene haben? Mit Vernunft hat das alles nichts zu tun. Ein altes ukrainisches Sprichwort sagt: »Wenn die (Kriegs-) Fahnen wehen, steckt der Verstand in der Trompete.« So viel ist mir jedenfalls klar: Militär schützt nicht, sondern macht alles nur noch schlimmer. Burgen und Stadtmauern schützen schon lange nicht mehr.
     Was dann? Das, was schon immer Friedenszeiten ermöglicht hat: Handel, Verständigung, Begegnungen, Verträge, Zusammenarbeit, vertrauensbildende Maßnahmen – und Freundschaft. Damit kann man sehr viel Geld, das in teueren Rüstungsprojekten verbrannt wird, für das Gesundheitswesen, die Bildung, die Rente, für die Erforschung neuer Energien und andere zentrale gesellschaftliche Projekte ausgeben.
     Und noch etwas schützt. Martin Luther hat das so ähnlich ausgedrückt wie in der heutigen Losung: »Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen; er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat getroffen.« Das war schon vor zweieinhalb tausend Jahren bei den Israeliten so (siehe Losung). Das ist bis heute so geblieben. Denn da ist noch ein anderer Krieg und ein anderer Feind als man üblicherweise denkt. Gegen den helfen nicht geballte Fäuste, sondern gefaltete Hände. Jeder von uns hat so seinen ganz persönlichen Angst- und Sorgen-Feind, der ihn am Tag umtreibt und nachts nicht schlafen lässt. Dagegen hilft kein Messer und keine Pistole. Dagegen hilft die Burg des Gottvertrauens. Dagegen hilft die Hoffnung, dass ich mich nicht allein gegen solche Feinde wehren muss, sondern Gott an meiner Seite kämpft (Lehrtext).

Gebet: Herr Jesus Christus, du hast gesagt, dass ich meinem Gott ganz und gar vertrauen kann. Darauf verlasse ich mich. Und wenn mich Ängste und Sorgen bestürmen, will ich Zuflucht zum Gebet nehmen und dich bitten: Lass mich deine Nähe spüren. Lass mich spüren, dass du mir hilfst und mein unruhiges Herz heilst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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