Losung: Lass leuchten dein Antlitz über deinen
Knecht; hilf mir durch deine Güte! Psalm 31,17
Lehrtext: Meine Seele erhebt
den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die
Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Lukas 1,46-48
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn ich über eine bekannte Landschaft
hinweg schaue, bleibt mein Blick selten an vertrauten Orten haften. Doch wenn
ich an einem bewölkten Tag darüber hinblicke und dann auf
einmal die Sonne durch die Wolken bricht und eine bestimmte Stelle mit Licht
überflutet, so wird mein Auge wie magisch angezogen. Ringsum liegt alles im
Wolkenschatten. Doch diese eine Stelle in der Landschaft leuchtet förmlich aus ihrer
grauen Umgebung heraus als ob sie etwas ganz besonderes wäre. Und für ein paar Augenblicke ist sie das auch.
Etwa so stelle ich mir einen Menschen vor, der sein Leben weitgehend im Schatten seines grauen
Alltags verbringt. Doch dann erlebt er im Glauben das Glück, wie Gottes
Güte ihn überstrahlt (Losung). Und auch wenn sein Alltag weitergeht, bleibt in ihm doch ein Schimmer des
erlebten Glücks zurück.
Maria, von der im
Lehrtext die Rede ist, war eine ganz gewöhnliche, junge Frau, die durch nichts
Besonders aufgefallen ist. Doch Gott hat sie freundlich angesehen. Hat das Antlitz seiner
Gnade über sie hin leuchten lassen und sie in seiner großen Güte als Mutter für
seinen Sohn Jesus ausgesucht. So erzählt es die Bibel. Entgegen vieler
frommer Legenden war Maria deshalb kein außergewöhnlicher Mensch. Und auch
der Mythos von der Jungfrauengeburt sagt nichts über Maria, sondern ist eine
Aussage über Jesus. Nicht sie, sondern er war der außergewöhnliche Mensch, in
dem Gott zu uns Menschen gekommen ist. Doch unabhängig davon hat Gottes Güte in ihrem Leben Spuren hinterlassen, und Maria blieb ein glückliche Frau. Das glaube ich.
Aber was haben
die beiden Bibelworte nun mit meinem Glauben heute zu tun?
- Ich glaube, dass Gott mich
freundlich ansieht und dich auch.
- Ich glaube, dass sein gültiges
Angesicht über mir leuchtet und über dir auch.
- Ich muss keine Angst haben vor
angeblichen Zornesfalten auf Gottes Stirn und du auch nicht.
- Ich muss nicht bangen, ob die
Sternbilder über mir Gutes verheißen oder nicht. Und du auch nicht.
- Ich muss mich nicht verloren
fühlen unter einem leeren Himmel in einer Welt ohne Gott. Und du auch
nicht.
- Mein Gott lächelt mir liebevoll
zu, und darum kann ich mit allem zu ihm kommen, was mich bewegt, mit
meiner Freude, meinem Leid, meinem Versagen, meinem Dank. Und du auch.
- Er versteht mich besser als
jeder andere Mensch und ich mich selbst und ist darum auch
verständnisvoller als jeder andere es sein könnte.
- Sein Gesicht ist voll Güte,
seine Augen voll Liebe, sein Mund voll Heilung und Trost.
- Mögen andere sich vor ihrem
Gott fürchten. Ich nicht.
- Mögen andere sich bemühen, ihn
gnädig zu stimmen. Ich nicht.
- Mögen andere vor Gott ein
schlechtes Gewissen haben. Ich nicht.
- »Ich freue mich Gottes, meines
Heilandes (Retters)« (Lukas 1,47) Er »ist mein ganzes
Glück« (Psalm
16,2).
- Denn bei ihm finde ich Hilfe.
Bei ihm kann ich aufatmen. Von ihm bin ich angenommen. Bei ihm bin ich
geborgen. Bei ihm kann ich zur Ruhe kommen und Frieden finden.
Dieser Gott begegnet mir in Jesus
Christus. Einen anderen kenne ich nicht und will ich nicht kennen. An ihm
will ich festhalten, komme was da wolle. Dazu wird er mir verhelfen.
Und du? Was willst du? Was glaubst du?
Gebet: Herr, du reißt die Wolken der
Sorgen und Zweifel über mir auf und wärmst mich mit der Sonne deiner
Gnade. Stärke mich in dem Glauben, dass du mein guter Vater bist, der mein
Bestes will und schafft. Lass die Hoffnung in mir wachsen, dass alles, was mir
noch begegnet, ein Vorletztes ist, du aber der Letzte bist, der alles vollendet
- so wie du auch der Erste warst, der alles begonnen hat. Erhalte mir das
Vertrauen, dass ich dir gehöre und du bei mir bist in jedem Augenblick meines
Lebens. Das sage ich dir durch Jesus Christus, in dem du dich mir zeigst, wer
und wie du bist. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Mit Spracherkennung diktiert.
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595
Burgoberbach
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