Freitag, 15. März 2019

Religion und Macht hl

LosungSchafft Recht und Gerechtigkeit und errettet den Beraubten von des Frevlers Hand und bedrängt nicht die Fremdlinge, Waisen und Witwen und tut niemand Gewalt an. Jeremia 22,3 

Lehrtext: Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Epheser 5,8-9 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie war und ist das bloß möglich, dass eine Religion wie das Christentum, in deren Heiliger Schrift (Bibel) so viel von Recht, Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit, Güte und Wahrheit steht (Losung und Lehrtext usw.) – dass eine solche Religion in ihrer 2000-jährigen Geschichte so gewalttätig, ungerecht und grausam sein konnte und kann?
     Einer der Gründe war, dass diese Religion, die ursprünglich dazu bestimmt war, den Menschen zu dienen, insbesondere den Kleinen und Armen, - dass sie im vierten Jahrhundert unter Kaiser Konstantin an die Macht kam. So wurde aus einer dienenden eine herrschende Religion, aus einer armen eine reiche, aus einer barmherzigen eine hartherzige, aus einer pazifistischen eine militaristische, aus einer demütigen eine hochmütige, aus einer wahrhaftigen eine heuchlerische Religion. 
     Wohl gemerkt, ich spreche von der Religion und nicht vom Glauben. Viele können das nicht unterscheiden. Ich will das aber unterscheiden. (siehe auch Losungsauslegung vom 21.2.2016)
     Wenn der ganze kirchliche Religionsbetrieb in unserem Land noch ernst genommen sein will, dann sehe ich nur die eine Möglichkeit, dass sich die Kirchen konsequent von jeder Art von Macht und Reichtum verabschieden. Dass sie von sich aus jede Beziehung zum Staat beenden und ausschließlich aus eigener Kraft, aus der Kraft des Glaubens ihre Mitglieder leben. Dass sie sich wieder ganz an der heiligen Schrift orientieren und an ihrem armen und gewaltlosen, barmherzigen, dienenden und gnädigen Herrn Jesus Christus.
     Die Kirchen? Wer sind die Kirchen, wenn nicht ihre Mitglieder? Ja, wir sind Kirche. Und deshalb  sind nicht nur die Kirchenfunktionäre gefragt, wenn es darum geht, etwas zu ändern, sondern wir selbst. Bei jedem einzelnen von uns, der Mitglied einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft ist, kann meines Erachtens diese Neuorientierung beginnen. Dafür können du und ich jetzt schon beten und uns überlegen, was wir im Kleinen dazu beitragen wollen.

GebetSonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer Zeit;brich in Deiner Kirche an, dass die Welt es sehen kann. Erbarm Dich, Herr.
Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit,dass sie Deine Stimme hört, sich zu Deinem Wort bekehrt.Erbarm Dich, Herr.
(Evangelisches Gesangbuch Nummer 262)

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

1 Kommentar:

  1. "Wenn der ganze kirchliche Religionsbetrieb in unserem Land noch ernst genommen sein will, dann sehe ich nur die eine Möglichkeit, dass sich die Kirchen konsequent von jeder Art von Macht und Reichtum verabschieden. Dass sie von sich aus jede Beziehung zum Staat beenden und ausschließlich aus eigener Kraft, aus der Kraft des Glaubens ihre Mitglieder leben."

    Ja, dafür bin ich auch. Aber gerade der Ausstieg aus der Kirchensteuer wird materiell eine ganz harte Nummer.

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