Losung: Tu, was dir vor die Hände kommt; denn Gott ist mit dir. 1.Samuel 10,7
Lehrtext: Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient. 1.Korinther 10,24
Liebe Leserin, lieber Leser,
halt, ganz so einfach ist das nicht, wie es das heutige
Losungswort nahezulegen scheint. Diesen Satz spricht
der Prophet Samuel zum künftigen König Saul. Doch damit Saul mit Gottes
Beistand tut, was ihm vor die Hände kommt, müssen erst die prophezeiten Zeichen
eingetroffen sein, von denen Samuel spricht.
Und Sie, und Du und ich – woher
wissen wir heute, dass Gott mit uns ist, wenn wir tun, was uns vor die Hände
kommt? Wir wissen es nicht. Da ist kein Prophet, der uns die entsprechenden
Zeichen nennt. Aber wenn wir vor wichtigen Entscheidungen oder am Morgen um
Gottes Beistand für den Tag beten, können wir darauf vertrauen, dass er mit uns
ist. »Ora et labora« sagen die Benediktinermönche, »bete für deine Arbeit und
arbeite für dein Gebet.« Der heutige Lehrtext nennt noch einen wichtigen
Anhaltspunkt: Ob bei dem, was wir egoistisch für uns selber tun, Gott mit uns ist,
das ist fraglich. Aber wenn wir etwas tun, was dem andern gut tut, dann ist das
in seinem Sinn und von ihm gesegnet.
Gebet:
Gott will ich lassen raten,
Denn er all' Ding' vermag. Er segne meine Taten An diesem neuen Tag. Ihm hab ich heimgestellt Mein Leib, mein Seel, mein Leben Und was er sonst gegeben; Er mach's, wie's ihm gefällt. |
Darauf so sprech ich Amen
Und zweifle nicht daran, Gott wird es all's zusammen in Gnaden sehen an; Und streck' nun aus mein' Hand, Greif an das Werk mit Freuden, Dazu mich Gott beschieden In meim Beruf und Stand. Amen |
Georg
Niege, 1592, Evang. Gesangbuch Nummer 443 „Aus meines Herzens Grunde"
Hans Löhr
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