Dienstag, 20. November 2012

Bete für Deine Arbeit hl

Losung: Tu, was dir vor die Hände kommt; denn Gott ist mit dir. 1.Samuel 10,7

Lehrtext: Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient. 1.Korinther 10,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

halt, ganz so einfach ist das nicht, wie es das heutige Losungswort nahezulegen scheint. Diesen Satz spricht der Prophet Samuel zum künftigen König Saul. Doch damit Saul mit Gottes Beistand tut, was ihm vor die Hände kommt, müssen erst die prophezeiten Zeichen eingetroffen sein, von denen Samuel spricht. 
Und Sie, und Du und ich – woher wissen wir heute, dass Gott mit uns ist, wenn wir tun, was uns vor die Hände kommt? Wir wissen es nicht. Da ist kein Prophet, der uns die entsprechenden Zeichen nennt. Aber wenn wir vor wichtigen Entscheidungen oder am Morgen um Gottes Beistand für den Tag beten, können wir darauf vertrauen, dass er mit uns ist. »Ora et labora« sagen die Benediktinermönche, »bete für deine Arbeit und arbeite für dein Gebet.« Der heutige Lehrtext nennt noch einen wichtigen Anhaltspunkt: Ob bei dem, was wir egoistisch für uns selber tun, Gott mit uns ist, das ist fraglich. Aber wenn wir etwas tun, was dem andern gut tut, dann ist das in seinem Sinn und von ihm gesegnet.

Gebet:
Gott will ich lassen raten,
Denn er all' Ding' vermag.
Er segne meine Taten
An diesem neuen Tag.
Ihm hab ich heimgestellt
Mein Leib, mein Seel, mein Leben
Und was er sonst gegeben;
Er mach's, wie's ihm gefällt.
Darauf so sprech ich Amen
Und zweifle nicht daran,
Gott wird es all's zusammen
in Gnaden sehen an;
Und streck' nun aus mein' Hand,
Greif an das Werk mit Freuden,
Dazu mich Gott beschieden
In meim Beruf und Stand. Amen
Georg Niege, 1592, Evang. Gesangbuch Nummer 443 „Aus meines Herzens Grunde"

Herzliche Grüße aus Sommersdorf

Hans Löhr 

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