Mittwoch, 14. November 2012

Da hält sich Gott die Ohren zu hl

Losung: Meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen. Psalm 35,28

Lehrtext: Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig. Jakobus 1,26

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum sind wir Menschen von allen Lebewesen auf der Erde die gefährlichsten? Weil wir mit unserer Zunge reden können. Was haben Menschenzungen nicht schon alles für Unheil angerichtet: Lüge, Betrug, Verführung, üble Nachrede, falsche Beschuldigungen, ungerechte Urteile, Angriffsbefehle, Kriegserklärungen, Flüche, Mobbing, Hetze und Hass.
Auch die Frommen sind da nicht außen vor. In einer anderen Übersetzungen heißt der heutige Lehrtext: „Wer sich für fromm hält, aber seine Zunge nicht zügeln kann, der macht sich selbst etwas vor. Seine Frömmigkeit ist nichts wert."
Ich weiß von mir, dass ich mit meiner Zunge schon manchen verletzt habe, absichtlich und unabsichtlich. Nein, ich bin kein Gewaltmensch, ich hab noch niemand so richtig verprügelt geschweige denn verletzt oder gar getötet. Aber ist das keine Gewalt, wenn man einem anderen mit seiner Zunge wehtut? Wenn ich mit derselben Zunge, mit der ich Menschen verletze, Gott preise – wie soll ihm das gefallen? Ich denke, wer im Gebet mit Gott reden und ihn mit Liedern preisen will, kommt nicht umhin, seine Zunge im Zaum zu halten, sonst hält sich Gott die Ohren zu.

Gebet: Herr, von Dir sagt die Bibel, dass Du jedes Wort kennst, das ich auf der Zunge habe. Das beunruhigt mich. Ich weiß ja, dass ich schon manches gesagt habe, was ich hinterher bereut habe. Hilf mir, mich zu beherrschen und meine Zunge zu zügeln. Vergib mir den Schaden, den ich mit meiner Zunge schon angerichtet habe. Höre mich trotzdem, auch wenn Du Dir immer wieder mal die Ohren zuhalten musst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr


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