Losung: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an. 1.Samuel 16,7
Lehrtext: Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in
eurem ganzen Wandel. 1.Petrus 1,15
Liebe Leserinnen dieser Auslegung, liebe Leser,
wie wahr: Wir gehen oft nach dem äußeren Eindruck, wenn
uns jemand zum ersten Mal begegnet. Wissenschaftler sagen, dass viel mehr
Sinnesorgane als nur die Augen in uns bei einem Erstkontakt arbeiten und uns in
Bruchteilen von Sekunden senden: "Sympathisch!". Oder: "Nicht
mein Typ!". Und manchmal, ich gestehe es offen, ist das zweite Signal
sehr, sehr laut in mir.
"Stopp!" ruft dagegen die heutige Losung.
Wirklich in jemanden 'hineinsehen' können wir nicht, wir kennen die
Lebensgeschichte unseres Gegenübers nicht und wissen nicht, was diesen Menschen
so hat werden lassen, wie er heute ist. "Ich urteile anders als die
Menschen. Ein Mensch sieht, was in die Augen fällt; ich aber sehe ins
Herz", sagt Gott in unserer heutigen Losung (nachzulesen im Alten
Testament, 1. Buch Samuel, Kapitel 16, Vers 7).
Sie ermutigt mich dazu, nicht allein meinem 'Bauchgefühl'
nachzugeben, sondern den anderen Menschen mit den Augen Gottes zu sehen. Das
kann mir helfen, mein Ersturteil oder Vorurteil gegenüber dem anderen bewusst
zurückzustellen und ihm eine zweite Chance zu geben.
Petrus fordert viel von uns, wenn er kurz und bündig
verlangt: "Wie der, der euch berufen hat (also Jesus ...) heilig ist,
sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel." (Neues Testament,
1.Brief des Petrus, Kapitel 1, Vers 15) Ich BIN nicht heilig - nicht als Mensch
und nicht als Pfarrerin. Aber ich WERDE geheiligt, so wie jeder von uns, der an
Gottes Macht vertrauensvoll glaubt. Gottes Liebe lässt den Menschen in mir
aufscheinen, den er in mir sieht. Doch ermutigen will Petrus mich durchaus,
dass ich in meinem Alltag den Willen Gottes umzusetzen VERSUCHE.
Gebet: "Gott,
hilf uns zu einem gelassenen Umgang mit Menschen, die uns Schwierigkeiten
machen. Du siehst sie mit deinen Augen und du siehst mehr als wir - das soll
uns entlasten. Mach du uns fähig dazu, in unserem Alltag deinen Willen zu
erinnern und umzusetzen - er tut uns und anderen gut. Amen."
wünscht dir und Ihnen
deine /Ihre Elfriede Bezold-Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen