Losung: Du, unser Gott, bist gerecht bei allem, was
über uns gekommen ist; denn du hast Treue geübt, wir aber sind gottlos gewesen.
Nehemia 9,33
Lehrtext: Wenn
wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden
vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1.Johannes 1,9
Liebe Leserinnen und Leser,
es geht heute in Losung und Lehrtext in ähnlicher Tonart
weiter wie gestern: Wieder steht die Art, wie sich Gott uns gegenüber verhält,
in krassem Gegensatz zu dem, wie wir Menschen ihm gegenüber eingestellt sind.
Diesmal ist es ein Mann namens Nehemia, der selbstkritisch feststellt:
"Du, unser Gott, bist gerecht bei allem, was über uns gekommen ist; denn
du hast Treue geübt, wir aber sind gottlos gewesen." (Altes Testament, Buch des Nehemia, Kapitel 9, Vers 33)
Damit wir verstehen, wovon Nehemia hier redet, müssen wir von ihm ein paar
Dinge wissen. Der zeitliche Rahmen ist das fünfte Jahrhundert vor Christus.
Nehemia ist gläubiger Jude und lebt zunächst im Exil, also in der Fremde.
Israel ist von den Persern erobert worden und ein beachtlicher Teil der
Israeliten wurde nach Persien verschleppt. 445 v. Christus bekommt Nehemia die
Erlaubnis vom persischen König Artaxerxes, nach Jerusalem zu reisen. Er darf
die zerstörte Stadtmauer von Jerusalem wieder aufbauen als ein leuchtendes
Zeichen der Hoffnung. Als die Mauer fertig ist, schauen die Israeliten, die
noch übrig sind, kritisch auf die Wege zurück, die Gott mit ihnen schon
gegangen ist. Sie stellen fest, dass sie oft eigenmächtig gegen Gottes Willen
gehandelt haben. Jetzt tut ihnen diese Eigenmächtigkeit leid. Ob Gott ihnen
vergibt?
Unser heutiger Lehrtext hat auch damals schon gegolten:
"Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er (Gott) treu und gerecht, dass
er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit." (Neues Testament, 1.Brief des Johannes, Kapitel 1, Vers
9)
Wie die Menschen damals zu Recht auf Gottes vergebende
Liebe gehofft haben, dürfen wir das heute auch tun.
Gebet: "Vater, danke für die Möglichkeit der
Vergebung. Danke, dass du uns unser Versagen und unser Scheitern nicht
aufrechnest, sondern dass du uns davon frei sprichst. Du kannst es. Hilf du uns
dabei, uns selber mit deinen Augen zu sehen. Danke, Gott."
in der Hoffnung auf wärmere Tage
deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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