Losung: Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht
hat, sollte der nicht sehen? Psalm 94,9
Lehrtext: Unter den Jüngern kam der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte sei. Als
aber Jesus den Gedanken ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es
neben sich und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der
nimmt mich auf. Lukas 9,46-48
Liebe Leserin, lieber Leser,
was für eine geniale Idee, dass Lebewesen sehen und hören
können! Die Bibel sagt dazu: So eine Idee hat nicht der Zufall. So eine Idee
entsteht nicht aus der Kombination von Atomen. So eine Idee hat nur der, der
selbst hört und sieht und der seinen Geschöpfen dieses Geschenk macht. Und was
wir hören können! Überhören wir nun mal all das Negative, was uns auch zu Ohren
kommt. Hören wir auf das, was uns glücklich macht: Eine Liebeserklärung, ein
freundliches Wort, das Schnurren einer Katze, dass Summen der Bienen in den
blühenden Obstbäumen, dass Murmeln eines Baches… – und vor allem Musik in allen
möglichen Variationen. Wenn ich nicht mehr Musik hören könnte, wäre das für
mich ein absoluter Albtraum. Aber dass ich das kann und dass ich, je älter ich
werde, Musik immer mehr schätze und liebe, verdanke ich allein dem, der mein
Gehör geschaffen hat und Gleiches gilt für meine Fähigkeit zu sehen.
Gott hört und sieht mich. Das macht mir keine Angst. Im
Gegenteil. Wie freut es mich, wenn eine hochgestellte Persönlichkeit auf mich
aufmerksam wird, mich sieht und mir zuhört. Um wie viel mehr erst kann es mich
freuen, wenn Gott das tut!
Und nun zum Lehrtext. Jesus hat in das Herz seiner Jünger
gesehen und gehört, was sie untereinander gesagt haben. Sie, die späteren
Apostel, benahmen sich manchmal wie kleine Kinder: »Ich bin der größte!«,
»Nein, ich!«…. Und so sagte er sinngemäß: Gott hat euch nicht Augen geschenkt, damit ihr euch nur noch selbst und eure Karriere seht. Bedenkt, "wer ein Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf. Und wer
mich aufnimmt, der nimmt damit Gott selbst auf, weil er mich gesandt hat. Wer
von euch am wenigsten auf sich sieht, der ist wirklich
groß." (neue Übersetzung)
Erstaunlich, dass Jesus zufolge nicht der groß ist, der mit
großen Leuten verkehrt oder nur seine Karriere im Blick hat, sondern der sich um
ein kleines Kind kümmert. So eine Auffassung passt nicht so recht in unsere
Zeit. Aber Jesus hat noch nie in irgend eine Zeit gepasst.
Gebet: Herr Jesus
Christus, hilf mir, Dir immer ähnlicher zu werden, damit ich erkenne, welch
große Ehre es für mich ist, für die Kleinen Leute da sein zu dürfen. Amen
Herzliche Grüße und Gottes Segen an diesem Wochenende
Hans Löhr
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