Losung: Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe
mir die verborgenen Sünden! Psalm
19,13
Lehrtext: Als
aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands,
machte er uns selig - nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir
getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit. Titus 3,4-5
Liebe Leserin, lieber Leser,
mir gefällt der Psalm 19, aus dem die heutige Losung kommt,
so gut, dass ich ihn hier größtenteils abdrucken möchte:
1 Ein Lied Davids. 2 Der Himmel verkündet
Gottes Größe und Hoheit, das Firmament bezeugt seine großen Schöpfungstaten. 3 Ein Tag erzählt es dem
nächsten, und eine Nacht sagt es der anderen. 4 Ohne Worte reden sie,
keinen Laut kann man hören. 5 Doch
auf der ganzen Erde hört man diese Botschaft, sie erreicht noch die fernsten
Länder. Der Sonne hat Gott am Himmel ein Zelt aufgeschlagen. 6 Am Morgen geht sie auf
und strahlt wie ein Bräutigam bei der Hochzeit. Siegesgewiss wie ein Held
beginnt sie ihren Lauf; 7 wo
sie aufgeht und wo sie untergeht, berührt sie den Horizont. Nichts bleibt vor
ihrer Hitze verborgen. 8 Das
Gesetz des Herrn ist vollkommen, es macht glücklich und froh. Auf seine Gebote
kann man sich verlassen. Sie machen auch den klug, der bisher gedankenlos in
den Tag hineinlebte. … 12 Herr,
ich gehöre zu dir. Wie gut, dass mich dein Gesetz vor falschen Wegen warnt! Wer
sich an deine Gebote hält, wird reich belohnt. 13 Wer aber kann
erkennen, ob er nicht doch vom rechten Weg abkommt? Vergib mir die Sünden, die
ich selbst nicht bemerkt habe! (Losung) …
15 Herr, lass dir meine
Worte und meine Gedanken gefallen! Bei dir bin ich geborgen, du bist mein
Retter!
Ja, es gibt auch
Sünden, die man selbst nicht bemerkt, vielleicht mehr, als man denkt. Die
schlechte Laune, die anderen die Laune verdirbt, der hässliche Gedanke, der mir
durch den Kopf schießt, eine plötzliche, schädliche Begierde, ein negatives
Gefühl… Da kommt im Laufe des Tages schon einiges zusammen. Das alles kann zu
einem Sumpf werden, aus dem ich nicht mehr entkomme, weil ich mich am eigenen
Schopf nicht herausziehen kann. Aber dazu kommt es nicht, weil, wie Paulus im
Brief an Titus schreibt, wir einen menschenfreundlichen Gott haben. Er fragt nicht
erst lange, wie ich in jenen Sumpf geraten bin. Er macht mir nicht erst lange
Vorhaltungen, während ich immer tiefer hinab sinke. Er packt einfach zu und
zieht mich heraus. Ruckzuck! Und vielleicht sagt er noch zu mir: ‚Na, Du wirst
auch nicht gescheiter! Pass das nächste Mal besser auf Dich auf. Aber ich weiß
schon, das muss doch wieder ich machen.‘
Gebet: Mein Gott und Vater, ich bewundere Dich,
dass Du trotz allem, was Deine Menschen und ich vermurkst haben, menschenfreundlich
geblieben bist. Nein, Du lässt Dir Deine Freundlichkeit nicht durch mein
Versagen trüben. Du siehst mich liebevoll an, nicht weil ich es verdient habe,
sondern weil ich es brauche. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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