Losung: Einer teilt reichlich aus und hat immer
mehr; ein andrer kargt, wo er nicht soll, und wird doch ärmer. Sprüche 11,24
Lehrtext: Seht
zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele
Güter hat. Lukas 12,15
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor ein paar Jahren stand ein faszinierendes
Porträt über ihn in einem SZ-Journal: Über einen sehr reichen deutschen
Geschäftsmann, dem eines Tages sein durchgetaktetes Leben vollkommen sinnlos
erschien. Daraufhin verkauft er seinen Besitz und engagiert sich als freier Mann in einem
Entwicklungsland. Bis heute wirkt auf mich die Faszination dieses Berichtes
nach, denn es ist dort deutlich geworden: Einer hat ganz, ganz viel aufgegeben
- und ist dadurch auf eine ganz andere Art reich geworden. Dieser Mann hatte
plötzlich Zeit für Dinge, die ihm wirklich wesentlich schienen. Er konnte frei
über seine Tage verfügen und war das Hamsterrad des Terminkalenders los. Er
konnte Zwänge verabschieden, die für ihn als Unternehmer notwendiges Übel
waren. "Einer teilt reichlich aus und hat immer mehr; ein anderer kargt,
wo er nicht soll, und wird doch ärmer" - so steht es schon als schlauer Spruch
in der Bibel (Sprüche 11, Vers 24).
Jesus warnt uns davor, dass Habgier eine der
schlimmsten 'Herzkrankheiten' ist: "Passt auf! Es geschieht so schnell,
dass ihr den Wert eures Lebens nur noch an dem Besitz messt, den ihr angehäuft
habt. Das 'Immer-mehr-haben-Wollen' ist eine schlimme Sucht." (Lukas 12,
15) Davon bedroht sind eher diejenigen, denen es wirtschaftlich gut geht, denn
sie stehen in der Gefahr, immer noch mehr zu wollen. "Freu dich an dem,
was du hast. Genieße es - das ist völlig in Ordnung. Aber lass dich davon nicht
beherrschen. Bleib du 'Herr' deiner Bedürfnisse" - damit meint Jesus
sicher auch manchen unter uns.
Wie wäre es (wieder einmal) mit einer Frühstückseinladung für
jemanden? Auf unsere Kosten, versteht sich ...
Gebet: Vater, bewahre uns vor
der Krankheit der Gier. Hilf uns dabei, wenn wir uns in Großzügigkeit üben.
Mach uns klar, wie überreich wir leben und wie vieles wir als
selbstverständlich erachten, was doch blanker Luxus ist. Amen.
wünscht dir und Ihnen
Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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