Mittwoch, 27. November 2013

Wohin geht es? ebl

Losung: Der HERR wird König sein immer und ewig. 2.Mose 15,18         

Lehrtext: Jesus sprach: Alles ist mir übergeben von meinem Vater. Lukas 10,22

Liebe Leserinnen und Leser dieser Auslegung,                

wenn es irgendwie geht, lese ich gerne am Morgen zwischen halb acht und acht Zeitung, um einigermaßen informiert zu sein über das, was rund um uns herum passiert. Die FLZ ist für die lokalen Infos gut, die 'Süddeutsche Zeitung' macht den Horizont noch etwas weiter auf. Am letzten Freitag ist mir das MAGAZIN der 'SZ' zuerst in die Hände gefallen. Ich habe es nach einer halben Stunde sinken lassen und war 'erschlagen' von zwei Berichten. Der eine war betitelt "Schamlos. Mehr als ein Modetrend: Warum sich so viele junge Menschen die Schamhaare abrasieren." Quintessenz dieser Ausführungen eines 37jährigen seriösen Journalisten: Wer heute, egal ob Mann oder Frau, mehr Haare an sich hat als die, die er (gut frisiert) auf dem Kopf trägt oder (gilt nur für Männer!) an Wangen und Kinn als Bart, ist völlig out. Er ist seinen Mitmenschen ein Ekel und ein Graus. Bein-, Achsel- und auch Schambehaarung ist einfach unmöglich. Deshalb gehen Männer wie Frauen, die mit der Zeit gehen, einmal monatlich ins 'Waxing-Studio' und lassen sich mit Hilfe von heißem Wachs in schmerzhafter Prozedur alle Haare ausreißen, die an vermeintlich unpassenden Stellen wachsen. "Der Körper", so hieß es dort, "muss heute von allen biographischen Spuren gereinigt sein." Es tat mir schon beim Lesen alles weh ...
Im Anschluss daran der zweite Artikel als das nächste Extrem: "Sprung ins Ungewisse. Wingsuitfliegen ist ein junger Extremsport - und so spektakulär wie gefährlich. Was treibt die Athleten an?" Menschen ziehen sich einen Anzug an, der zwischen den Beinen und zwischen Armen und Rumpf Stoffpartien hat- und dann stürzen sie sich wie Flughörnchen in die Tiefe. Diese neue Trendsportart ist gerade auf dem Weg, zum Millionengeschäft zu werden. Zweiundzwanzig Tote gab es allein in diesem Jahr.
Ich kriege diese Berichte nicht mehr aus meinem Kopf. Sie lassen mich an dem weiteren Weg unserer Gesellschaft irre werden. Sperrig und mit meiner Verwirrung schwer vereinbar kommt dann die heutige Losung daher: "Der HERR wird König sein immer und ewig." (2.Buch Mose, Kapitel 15, Vers 18) Mose sagt das, als er vor seinem inneren Auge noch einmal die spektakuläre Erfahrung vorüberziehen lässt, wie Gott die Israeliten am Schilfmeer vor den Ägyptern gerettet hat. Mose hat tief gehende Erfahrungen mit Gott gemacht. Sie haben ihm gezeigt, worauf es ankommt und wer wirklich Macht hat.
Ich erwische mich dabei, wie ich mich innerlich frage: Gebet: "Wo, Gott, bist du in all diesem Wahnsinn heute? Woran erkenne ich, dass Jesus Recht hat, wenn er sagt: 'Alles ist mir übergeben von meinem Vater' (Lehrtext, Lukas 10, 22)? Wie erkenne ich, dass nicht ein gewisser Irrsinn inzwischen die Welt regiert und du, Gott, dich heraus hältst, weil wir es so wollen?"

Sehr nachdenkliche Grüße aus dem Pfarrhaus schickt dir und Ihnen

deine / Ihre


Elfriede Bezold-Löhr

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